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Peringsdörffer Retabel

Peringsdörffer Retabel Retabel im Kirchenchor

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Retabel im Kirchenchor


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
_______________

Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2014, Pablo de la Riestra

Peringsdörffer Retabel Gesprenge: Gekreuzigter zwischen Maria und Johannes

Peringsdörffer Retabel

Info

um 1486


Gesprenge: Gekreuzigter zwischen Maria und Johannes


Foto 2014, Pablo de la Riestra

Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Peringsdörffer Retabel Gesprenge: Schutzmantelmadonna

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Gesprenge: Schutzmantelmadonna


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2014, Pablo de la Riestra

Peringsdörffer Retabel Retabel im geöffneten Zustand

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Retabel im geöffneten Zustand


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel Retabel im geöffneten Zustand, linker Flügel: Kreuztragung

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Retabel im geöffneten Zustand, linker Flügel: Kreuztragung


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel Retabel im geöffneten Zustand, linker Flügel: Kreuztragung, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Retabel im geöffneten Zustand, linker Flügel: Kreuztragung, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel Retabel im geöffneten Zustand, linker Flügel: Kreuztragung, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Retabel im geöffneten Zustand, linker Flügel: Kreuztragung, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel Retabel im geöffneten Zustand, linker Flügel: Kreuztragung, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Retabel im geöffneten Zustand, linker Flügel: Kreuztragung, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
_________________

In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel Retabel im geöffneten Zustand, linker Flügel: Kreuztragung, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Retabel im geöffneten Zustand, linker Flügel: Kreuztragung, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel Retabel im geöffneten Zustand, linker Flügel: Kreuztragung, Detail, unten links Wappen der Familie Peringsdörffer

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Retabel im geöffneten Zustand, linker Flügel: Kreuztragung, Detail, unten links Wappen der Familie Peringsdörffer


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
_________________

In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel Retabel, Mittelschrein

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Retabel, Mittelschrein


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2014, Pablo de la Riestra

Peringsdörffer Retabel Mittelschrein: Beweinung Christi mit den drei Marien, von l. nach r.: Jungfrau Maria, Maria Kleophas und Maria Magdalena

Peringsdörffer Retabel

Info

um 1486


Mittelschrein: Beweinung Christi mit den drei Marien, von l. nach r.: Jungfrau Maria, Maria Kleophas und Maria Magdalena


Foto 2014, Pablo de la Riestra

Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Peringsdörffer Retabel Mittelschrein: Beweinung Christi mit den drei Männern, von l. nach r.: Johannes, Joseph von Arimathia und Nikodemus

Peringsdörffer Retabel

Info

um 1486


Mittelschrein: Beweinung Christi mit den drei Männern, von l. nach r.: Johannes, Joseph von Arimathia und Nikodemus


Foto 2014, Pablo de la Riestra

Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Peringsdörffer Retabel Mittelschrein: Beweinung Christi, Detail mit zwei Männern und zwei Frauen

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Mittelschrein: Beweinung Christi, Detail mit zwei Männern und zwei Frauen


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2014, Pablo de la Riestra

Peringsdörffer Retabel Mittelschrein: Beweinung Christi, Detail: l.: Joseph von Arimathia und r.: Nikodemus

Peringsdörffer Retabel

Info

um 1486


Mittelschrein: Beweinung Christi, Detail: l.: Joseph von Arimathia und r.: Nikodemus


Foto 2014, Pablo de la Riestra

Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Peringsdörffer Retabel Joseph von Arimathia

Peringsdörffer Retabel

Info

um 1486


Joseph von Arimathia


Foto 2014, Pablo de la Riestra

Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Peringsdörffer Retabel Retabel im geöffneten Zustand, rechter Flügel: Auferstandener

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Retabel im geöffneten Zustand, rechter Flügel: Auferstandener


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel Retabel im geöffneten Zustand, rechter Flügel: Auferstandener, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Retabel im geöffneten Zustand, rechter Flügel: Auferstandener, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel Retabel im geöffneten Zustand, rechter Flügel: Auferstandener, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Retabel im geöffneten Zustand, rechter Flügel: Auferstandener, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
_________________

In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel Retabel im geöffneten Zustand, rechter Flügel: Auferstandener, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Retabel im geöffneten Zustand, rechter Flügel: Auferstandener, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
_________________

In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel Retabel im geöffneten Zustand, rechter Flügel: Auferstandener, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Retabel im geöffneten Zustand, rechter Flügel: Auferstandener, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
_________________

In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel Retabel im geöffneten Zustand, rechter Flügel: Auferstandener, unten rechts Wappen der Familie Harsdörffer

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Retabel im geöffneten Zustand, rechter Flügel: Auferstandener, unten rechts Wappen der Familie Harsdörffer


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
_________________

In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel Retabel im geöffneten Zustand, rechter Flügel: Auferstandener, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Retabel im geöffneten Zustand, rechter Flügel: Auferstandener, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Verkündigung

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Verkündigung


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Verkündigung und Verkündigungsengel in St. Lorenz (siehe Ständetafel und Verkündigungsengel)

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Verkündigung und Verkündigungsengel in St. Lorenz (siehe Ständetafel und Verkündigungsengel)


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Verkündigung, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Verkündigung, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Verkündigung, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Verkündigung, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Verkündigung, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Verkündigung, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Verkündigung, Detail: Krug mit Maiglöckchen

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Verkündigung, Detail: Krug mit Maiglöckchen


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Geburt Christi

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Geburt Christi


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
_________________

In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Geburt Christi, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Geburt Christi, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
_________________

In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Geburt Christi, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Geburt Christi, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Geburt Christi, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Geburt Christi, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Geburt Christi, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Geburt Christi, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
_______________

Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Anbetung der Heiligen Drei Könige

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Anbetung der Heiligen Drei Könige


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Anbetung der Heiligen Drei Könige, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Anbetung der Heiligen Drei Könige, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Anbetung der Heiligen Drei Könige, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Anbetung der Heiligen Drei Könige, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Anbetung der Heiligen Drei Könige, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Anbetung der Heiligen Drei Könige, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Anbetung der Heiligen Drei Könige, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Anbetung der Heiligen Drei Könige, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Darbringung im Tempel

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Darbringung im Tempel


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Darbringung im Tempel, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Darbringung im Tempel, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Darbringung im Tempel, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Darbringung im Tempel, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
_________________

In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 1. Wandlung, Darbringung im Tempel, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

1. Wandlung, Darbringung im Tempel, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Anna und Joachim an der Goldenen Pforte

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Anna und Joachim an der Goldenen Pforte


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Detail mit Verkündigung an Joachim

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Detail mit Verkündigung an Joachim


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Geburt Marias

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Geburt Marias


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Geburt Marias, Detail, oben rechts Wilder Mann mit Allianzwappen des Stifterpaares

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Geburt Marias, Detail, oben rechts Wilder Mann mit Allianzwappen des Stifterpaares


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Geburt Marias, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Geburt Marias, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Tempelgang Mariens

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Tempelgang Mariens


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Tempelgang Mariens, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Tempelgang Mariens, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
_________________

In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Tempelgang Mariens, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Tempelgang Mariens, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Tempelgang Mariens, Detail mit Maria im Ährenkleid

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Tempelgang Mariens, Detail mit Maria im Ährenkleid


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Tod Mariens

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Tod Mariens


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Tod Mariens, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Tod Mariens, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Tod Mariens, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Tod Mariens, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Tod Mariens, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Tod Mariens, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Tod Mariens, Detail, links mit dem Portrait des Patriziers Hans Tucher (gest. 1491)

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Tod Mariens, Detail, links mit dem Portrait des Patriziers Hans Tucher (gest. 1491)


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Tod Mariens, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Tod Mariens, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Tod Mariens, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Tod Mariens, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
_________________

In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel 2. Wandlung, Tod Mariens, Detail

Peringsdörffer Retabel

um 1486

2. Wandlung, Tod Mariens, Detail


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
_________________

In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel Predella im geschlossenen Zustand, Christus und Maria. Predella im geöffneten Zustand, Wächter am Grab und Leichnam Christi mit zwei Engeln.

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Predella im geschlossenen Zustand, Christus und Maria. Predella im geöffneten Zustand, Wächter am Grab und Leichnam Christi mit zwei Engeln.


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
_________________

In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel Predellaflügel, Schmerzensmann

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Predellaflügel, Schmerzensmann


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
_________________

In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel Predellaflügel, Schmerzensmutter

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Predellaflügel, Schmerzensmutter


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Peringsdörffer Retabel Predellaflügel, Wächter am Grab

Peringsdörffer Retabel

um 1486

Predellaflügel, Wächter am Grab


Der Altaraufsatz war ursprünglich von Sebald Peringsdörffer und seiner Frau Katharina, geborene Harsdörffer für die Salvatorkapelle gestiftet worden, die 1486 neu geweiht wurde und sich an der Nordseite des Langhauses der Augustinerkirche befand. Er kam 1564 in die Heiligkreuzkirche und steht nach der Zerstörung dieser Kirche seit 1952 im Chor der Friedenskirche in Nürnberg St. Johannis.
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Das zweifach wandelbare Retabel beherbergt im Schrein die Figurengruppe der Beweinung unter dem Kreuz, die von den Tafeln der Kreuztragung (mit Wappen der Familie Peringsdörffer) und der Auferstehung (mit Wappen der Familie Harsdörffer) flankiert wird. Die erste Wandlung zeigt Stationen der Kindheitsgeschichte Christi (Verkündigung, Geburt, Anbetung und Darbringung). In geschlossenem Zustand sind Szenen aus dem Marienleben zu sehen (Anna und Joachim an der Goldenen Pforte, Geburt mit Allianzwappen des Stifterpaares, Tempelgang und Tod Mariens). Auf den Außenseiten der Predellenflügel sind Schmerzensmann und Schmerzensmutter dargestellt, auf den Flügelinnenseiten die Wächter am Grab. Im Gehäuse liegt als Schnitzfigur der Leichnam Christi im Grab, von zwei Engeln begleitet. Abgeschlossen wird der Altaraufbau durch ein Gesprenge mit Kreuzigungsgruppe und Schutzmantelmadonna.(...)

Sarah Fetzer
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In der lokalen Überlieferung fand sich bisher kein Name, der sich mit dieser herausragenden Werkgruppe verknüpfen ließ. Erst wenn der Blick eine nationale Perspektive überwindet, wird man fündig. Denn seit Langem kennen wir einen aus der Reichsstadt stammenden Bildschnitzer, der in Oberitalien mehrere prominente Aufträge ausführte, die bis heute erhalten sind. Die Rede ist von Sisto (Sixtus) Frei, der 1499/1500 mit dem Reiterstandbild für die Grabkapelle des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Bergamo betraut wurde, bevor er 1508–15 in Trient bezeugt ist, wo man ihm die 1519 auf dem Peter-und-Pauls-Altar nachweisbare Kreuzigungsgruppe der Cappella del Crocifisso im Dom zuschreibt (...)
Das Nürnberger Bürgerrecht hatte Frei bereits 1472 angenommen. Geht man davon aus, dass er in seiner Heimatstadt ein Œuvre hinterlassen haben muss, von dem möglicherweise noch Teile erhalten sind, dann rückt die Werkgruppe um das Peringsdörffer-Retabel in den Fokus, in der sich, wie als Erster Manuel Teget-Welz bemerkte, enge stilistische Bezüge festmachen lassen.

Dr. Benno Baumbauer

Standort: Nürnberg, St. Johannis, Friedenskirche

Entwurf: Wolgemut, Michael

Umsetzung: Wolgemut, Werkstatt, Frei (Frey), Sixtus

Foto 2019, Theo Noll

Sixtus
Frei (Frey)

Weitere Werke

Peringsdörffer Retabel
Peringsdörffer Retabel
Große Pietà
Große Pietà

Michael
Wolgemut

Weitere Werke

Epitaph des Hans Mayer (gest. 21.8.1473) und Ehefrau Kunigunde, geborene Sternecker (gest. 23.3.1450)
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Zwickauer Hochaltarretabel
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Epitaph für Georg Keyper
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Portrait des Levinus Memminger
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Tafeln des Harsdörffer Altars
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Große Pietà
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Peringsdörffer Retabel
Peringsdörffer Retabel
Ständetafel und Verkündigungsengel
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Epitaph für den königlichen Küchenmeister Michael Raffael
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Titelbild der Schedelschen Weltchronik
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Bildnis des Nürnberger Apothekers Hans Perckmeister
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