Johann Baptist
Schiemer

Bildhauer

geb. Kocherthürn, 05. Dez 1853

gest. Nürnberg, 03. Apr 1912

1868-71 Schüler von J. Meintel-Horb und der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Seit 1879 war er freischaffender Künstler in Nürnberg. 1885/89 fertigte er Bildhauerarbeiten für den Erweiterungsbau des Nürnberger Rathauses. Am Eckhaus Karolinenstraße 57 befindet sich unterhalb des kunstvollen Erkers zur Färberstraße hin eine sorgfältig ausgearbeitete Steinmetzfigur, dat. 1902, signiert mit „I. Schiemer fecit“. Evtl. handelt es sich um die Selbstdarstellung des Bildhauers, welcher auch den mit Maßwerk und Friesen verzierten Erker geschaffen hat. 1906 wohnte er in der Reuterstraße 7. Bestattet in Grab Nr. F 90 auf dem Johannisfriedhof, Epitaph dat. 1912, noch vorhanden.

Werke: NÜRNBERG, Stadtpark: Marmorvase zur Erinnerung an das 1. Deutsche Sängerfest, 1890 (Entwurf: Friedrich Wanderer; Modell: Johann Rößner). –, Stadtpark: Marmorvase zur Erinnerung an die Bayerische Landesausstellung, 1896 (Entwurf: Friedrich Wanderer; Modell: Johann Rößner). –, Hauptmarkt 25/27, IHK: Portal, 1910, zusammen mit seinem Sohn (Entwurf: Max Heilmeier).

Lit.: Thieme-Becker; Mummenhoff, Rathaus, S. 242; KDM Nürnberg, 1977; E. Masa, Freiplastiken, S. 147 (Signatur fälschlich als L. Schiemeg gelesen) u. S. 171.


zitiert aus dem Nürnberger Künstlerlexikon Herausgegeben von Manfred H. Grieb 

Stil: Historismus

Zeit: 20. Jh., 19. Jh.