Carl
Rohlederer

Bildhauer

geb. Nürnberg, 14. Sep 1887

gest. Nürnberg, 15. Mai 1968

Sohn des Bildhauers Konrad Rohlederer und Betty, geborene Weber. 1907 schuf Carl Rohlederer den Rankenschleier für einen Altaraufbau für den Tilman Riemenschneider zugeschriebenen Heroldsberger Kruzifixus, vgl. Tilman Riemenschneider, frühe Werke. Ausst. Kat. Fränkisches Museum Würzburg 1981, S. 56. Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem er als Soldat eine schwere Beinverletzung erlitten hatte, erlernte er zusätzlich die Glasmalerei. 1934 erhielt Rohlederer einen ersten Preis für Holzbildhauerarbeiten. Er arbeitete als Restaurator am Germanischen Nationalmuseum und schuf auch in großer Zahl Nachbildungen von Werken aus der Spätgotik für Museen und private Sammlungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg restaurierte er das schwer beschädigte Chorgestühl von St. Lorenz. Von ihm geschnitzte Reliefs befinden sich in der Schnaittacher Pfarrkirche.

Rohlederer wohnte in Nürnberg, Unschlittplatz 8, wo schon seine Eltern gelebt hatten. Das Anwesen, in dem er auch seine Werkstatt hatte, wurde im Zweiten Weltkrieg durch einen Fliegerangriff zerstört. Im Nürnberger Adressbuch von 1960 ist er als Restaurator verzeichnet, wohnhaft in der Georg-Buchner-Straße 53. Er heiratete am 26.5.1917 Berta, geb. Zinser (1888-1961).

Lit.: Mitt. der Handwerkskammer Nr. 2 v. 15.1.1935; Der Stern. Offizielles Organ der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage 92, Mai 1966, S. 239-240.

Zeit: 20. Jh.