Georg Heinrich Joseph
Schwabe

Bildhauer

geb. Wiesbaden, 31. Okt 1847

gest. Nürnberg, 23. Dez 1924

Bildhauer, Kunstpädagoge,

Grab Nr. 778 auf dem Johannisfriedhof. ∞ Cäcilie. 1859 Schüler der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Wilhelm Düll, Peter Lenz und August von Kreling. Letzterer nahm ihn als Gehilfe in sein Privatatelier auf. 1869 dreimonatiger Aufenthalt in Rom, anschließend selbständiger Bildhauer in München, wo er sich mit der Herstellung von kleinen dekorativen Statuetten beschäftigte, die großen Beifall fanden. Mehrere davon wurden 1875 vom Albrecht-Dürer-Verein erworben und verlost. 1875 wurde er von Kreling als Professor für Bildhauerei an die Kunstgewerbeschule Nürnberg berufen, welches Amt er bis 1907 bekleidete. Anschließend arbeitete er selbständig als Bildhauer für monumentale Plastik. 1877-80 schuf er eine Serie von 27 Amoretten für die kgl. Porzellan-Manufaktur Meißen. 1881 wohnte er in der Friedrichstraße 15, später Mittlere Pirckheimerstraße 36. Er war Ehrenvorstand des Künstlervereins, Mitglied im P.Bl.O. und im Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg.

Werke: NÜRNBERG, Fürther Straße: Ludwigsbahn-Brunnen mit Merkur auf geflügeltem Eisenbahnrad, Bronze/Granit, 1890 (Guß: Christoph Lenz); –, Rathaus, Fünferplatz: Bronzefigur einer Pallas Athene; –, Gewerbemuseumsplatz 2, alte Landesgewerbeanstalt: Portal des nördlichen Haupteingangs, 1896 (zusammen mit Johann Wolfgang Rößner); –, Hauptbahnhof, Fürstenzimmer: Sechs Mosaikbilder; –, Westfriedhof: Büste Karl Grillenberger, 1898; –, Elisabethkirche: monumentale Apostelfiguren in der Elisabethkirche, 1902/03 (zusammen mit Philipp Kittler); –, Opernhaus, Eingangsfassade: Mosaikgemälde, 1904/05; –, Opernhaus, Westgiebel: blasender Genius (verschollen); –, Büste des Musikdirektors Georg Emmerling.

GRABMÄLER, –, Johannisfriedhof: Kommerzienrat J. M. Bauer, 1881, Grab K131/ 132; J. A. Amm, 1891, Grab I 4; Zeltner-Krämer-Heinlein, um 1895, neugotische Arkaden Nr. 13; Bronzemedaille auf dem Grabmal Dr. Georg Karl Frommann, 1888, Grab D 107; –, Westfriedhof: Grabdenkmal Karl Grillenberger. MEDAILLEN: 10 Medaillen mit Nürnberg-Bezug s. Erlanger/Fischer, 2000.

MuS: NÜRNBERG,GNM; –, MStN: Plakette, Plastik, Vorzeichnungen zum Eisenbahn-Denkmal.


Lit.: Thieme-Becker; Müller-Singer JbVGN 1908; Stimmen der Kunst, 1924/25; AdBK, 1933; Häussler, 1977; Mende, Rathaus 1979; E. Masa, Freiplastiken, S. 8, 100, 390, 401; Braun/Carbon, Brunnen 2003, S. 104.
Ausst.: 1874/1; 1882/1, –/3, –/5; 1885/1; 1896/1; 1906/1; 1909/1.

(zitiert aus dem Nürnberger Künstlerlexikon, Herausgegeben von Manfred H. Grieb)


Stil: Historismus

Zeit: 20. Jh., 19. Jh.