Georg
Oellinger (Ellinger)

Maler, Zeichner, Apotheker

geb. Nürnberg, 1487

gest. Nürnberg, 05. Jan 1558

Oellinger (Ellinger), Georg, Apotheker, Maler- und Zeichendilettant,
* um 1487 Nürnberg – † 5. 1. 1558 Nürnberg, Grab Nr. 1158 auf dem Johannisfriedhof,
Epitaph dat. 1532, noch vorhanden.

∞ I) 1512 Anna († 1514), Witwe des Apothekers Michael Hidler; II) Anna († Dez. 1531); III) 5.2. 1532 Anna Wetzstein († 1551); IV) 2.12.1551 Afra, geb. Lindner, Witwe des Sebastian Hainlein.

Er wurde 1512 Bürger. Im selben Jahr übernahm er durch Einheirat die älteste Nürnberger Apotheke „Zwischen den Fleischbänken“. 1526-58 Genannter. Als Sprecher der Apotheker war er an der Erneuerung der Apothekenordnung beteiligt. Oellinger hatte große Reisen gemacht und sich dabei umfassende Kenntnisse auf dem Gebiet der Pflanzen und Heilkräuter erworben. Sein 1520 angelegter Garten mit seltenen Arzneipflanzen war bei Fachleuten berühmt. Er wurde als „Liebhaber der Gelehrsamkeit“ und als „sehr geschickt im Malen“ gerühmt. Er bereitete die Herausgabe eines Pflanzenbuches vor, wobei ein Teil der dargestellten Pflanzen sicher aus seinem Garten stammte. An den Illustrationen waren auch die Monogrammisten AK und WR beteiligt. Möglicherweise wegen Erkrankung Oellingers wurde das von ihm vorbereitete Werk 1553 von Samuel Quicchelberg abgeschlossen und unter dem Titel „Magnarum medicinae partium herbariae et zoographiae imagines“ herausgebracht. 1528 verkaufte er das Haus Tetzelgasse 21 für 125 fl. rh. 1536 erwarb er vom Maler Jacob Elmstetter und Elisabeth Heppenbach zwei Häuser am Markt (Zwischen den Fleischbänken 2, südlicher Teil), wo sich auch seine Apotheke befand. 1556 schuf Joachim Deschler eine Portraitmedaille von Oellinger, die diesen im Alter von 69 Jahren zeigt. Sein Garten wurde von Joachim Camerarius d.J. übernommen.
MuS: ERLANGEN, UB.
Lit.: NDB; Thieme-Becker; Will, GL III, S. 70; Trechsel, 1735; Habich, Schaumünzen I/2, Nr. 1632; Eberhard Lutze und Hans Retzlaff: Das Pflanzenbuch des Apothekers Georg Öllinger zu Nürnberg, Salzburg 1949; Burger, Ehebuch 1951 Nr. 1687; Burger, 1972 Nr. 1068, 4406, 5966; Zahn, 1972 Nr. 306; StadtAN, GSI 152; Wolfgang Hagen-Hein u. Holm-Dietmar Schwarz, Deutsche Apotheker-Biographien, Stuttgart 1973, Bd. 2, S. 475; Christa Schaper: Die Hirschvogel von Nürnberg und ihr Handeslhaus, Nürnberg 1973, S. 224, Anm. 883; Jamnitzer, 1985; Ludwig, 1998; Stadtlexikon 2000; Kohn, NHb Sebald; Olariu, Dominic, Georg Öllingers Kräuterbuch, Ein Nürnberger Apotheker erforscht die Pflanzenwelt der Renaissance, Darmstadt 2023

Ausst.: 1989/25; 1992/3.

Stil: Renaissance

Zeit: 15. Jh., 16. Jh.