Georg (Jörg) d. Ä.
Gärtner

Maler

geb. Braunach

begr. Nürnberg, 22. Jan 1612

* Braunach – begr. 22. 1. 1612 Nürnberg.

∞ 27.7.1574 Martha (get. 2.1.1549 – begr. 11.11.1621), Tochter des Hans Werner, Münzwardein, Witwe des Hans Götschel, Tuchscherer, acht Kinder, nur ein Sohn überlebend. Zur Hochzeit wurde dem Brautpaar ein Stubentänzlein bei versperrter Tür erlaubt. Mit Rv. vom 1.3.1575 wurde Gärtner das Bürgerrecht zugesagt, am 18.5.1575 wurde er in das Bürgerbuch eingetragen.

Er wurde Meister vor Einführung der Malerordnung 1596, so daß er kein Probestück vorlegen mußte. Neben seinem Sohn Georg d. J. bildete u.a. folgende Lehrlinge aus: Sebald Rettich, der die Lehre 1580 wegen Mißhandlung durch Gärtner abbrach; Hans Greiffinger (1592-96); Christoph David Eimmart (1594-98, beim Lehrherrn könnte es sich auch um Georg d. J. handeln); Thomas Klarner (1598-1603); Hermann Kaufmann (1603-07). In einem Rv. vom 27.6.1607 wurde ihm erlaubt, ohne Aufgabe des Bürgerrechts in Bamberg zu wohnen. Nach dem Malerverzeichnis soll Gärtner im Oktober 1607 in Würzburg gewesen sein. Wahrscheinlich war er etwa ein Jahr für die Fürstbischöfe von Würzburg und Bamberg tätig. Nach seiner Rückkehr wohnte und arbeitete er am Schwabenberg im Kappenzipfel (Lange Gasse), wo er wohl mit seinem Sohn Georg d. J. eine gemeinsame Werkstatt unterhielt. Nach Doppelmayr bevorzugte Georg d. Ä. die Malerei in Gouache, was zwei erhaltene Arbeiten untermauern. Die Gärtnerstraße in Nürnberg wurde nach ihm und seinem Sohn benannt. Seine Witwe wohnte bei ihrem Tod in der Kremersgasse (Obere Krämersgasse), starb jedoch im Spital.

MuS: BERLIN, Kpstkab. NÜRNBERG, GNM (Leihgabe Stadt Nbg.).

Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL u. Monogr.; Doppelmayr, 1730; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 198; Rettberg, 1854; Bösch, in: GNM M, 1899, S. 130f.; Hampe, Rv.; Barock, 1962; Stüwe, 1998; Stadtlexikon 2000; Tacke, 2001, S. 407 u. Stammtafeln 18, 92.

(zitiert aus dem Nürnberger Künstlerlexikon, Herausgegeben von Manfred H. Grieb)


Zeit: 17. Jh., 16. Jh.