Salomon
Schweigger

Theologe

geb. Haigerloch/Hohenzollern, 30. Jan 1551

gest. Nürnberg, 21. Jun 1622

(Schweicker, Schweigker, Schweucker, Sweicker)

Würfel berichtet, daß mit seiner Leiche 330 Manns- und 222 Weibs-Personen gegangen sind.

Sohn eines Notars in Sulz/Neckar, Vater des Emanuel. ∞ I) 1582 Susanna Michaelis († 13.9.1585 Grötzingen), Pfarrerstochter aus Memmingen, zwei Kinder; II) Grötzingen 13.9.1595 Elisabeth Vischer (* Neckartailfingen – begr. 14.11.1602 Wilhermsdorf), sechs Söhne, vier Töchter; III) Wilhermsdorf 13.11.1604 Maria Fabri (* Heilbronn oder Heilsbronn?), zwei Söhne.

1572-76 Theologiestudium in Tübingen, 1573 Bakkalaureus.

Am 26.9.1576 in Graz ordiniert.

1577 Reise- und Gesandtschaftsprediger im Gefolge von Joachim von Sinzendorf, wobei er bis Konstantinopel und Jerusalem kam. Hierüber verfaßte er einen Reisebericht „Newe Reyßbeschreibung aus Teutschland nach Constantinopel und Jerusalem“, der 1608 bei Katharina Lanzenberger in Nürnberg gedruckt wurde.

1582-83 Pfarrhelfer in Nürtingen, 1583-89 Stadtpfarrer in Grötzingen.

1589 Pfarrer in Wilhermsdorf/Mfr.

1605 bis zu seinem Tod Prediger an der Frauenkirche in Nürnberg.

1582 übersetzte er einen deutschen Katechismus ins Italienische, der 1582 auf Kosten des Herzogs von Württemberg gedruckt und an die Sklaven in der Türkei verteilt wurde. Schweigger übersetzte auch den Koran in die deutsche Sprache, basierend auf einer italienischen Ausgabe. Der Druck erfolgte 1616 unter dem Titel „Alcoranus Mohameticus“ durch Simon Halbmair in Nürnberg. Ein Exemplar aus der Bibliothek des Adam Rudolph Solger befindet sich heute in der StadtBN.

Panzer verzeichnete Schweiggers Portrait. Im Alter von 54 Jahren wurde eine Medaille auf ihn geprägt. Sein Stammbuch mit Eintragungen aus den Jahren 1577-1620 befindet sich in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien.

MuS: NÜRNBERG, StadtB: Druckwerke.

Lit.: ADB; Will, GL III, S. 649; Dipt. Frauenkirche; Will, Münzbel. Bd. III, S. 137; Imhoff II, 1782, S. 913; Habich, Schaumünzen; MVGN 2, 1880, S. 89; MVGN 8, 1889, S. 260; Simon, Pfb. Nr. 1295; KDM Nürnberg, 1977; Goldmann, Stammbücher 1981 Nr. 1373; Jürgensen, 2002; Zahn, DI-N Nr. 3665.

Ausst.: 1907/3; 1972/13; 2002/1 Nr. 126.

(zitiert aus dem Nürnberger Künstlerlexikon, Herausgegeben von Manfred H. Grieb)

Großvater des Bildhauers Georg Schweigger.

Lit.: Ott, Carolin: Georg Schweigger (1613–1690): Das Werk des Nürnberger Bildhauers im Spiegel der Dürer-Rezeption des 16.–20. Jahrhunderts, Heidelberg: arthistoricum.net-ART-Books, 2023. https://doi.org/10.11588/arthistoricum.1159, S. 61.

 




Zeit: 17. Jh., 16. Jh.