Conrad (Kunz)
Horn

Stifter, Tuchhändler

begr. Nürnberg, 12. Mai 1517

begr. 12. 5. 1517 Nürnberg, begr. in der von ihm gestifteten Annakapelle,
1806 umgebettet in das Grab Nr. 60 auf dem Rochusfriedhof.

Sohn des Hans. ∞ um 1501 Barbara Krell (* Lindau – † zw. 20.2. u. 22.5.1521, Grab Nr. 153 auf dem Rochusfriedhof, Epitaph noch vorhanden), kinderlos. Er handelte vorwiegend mit Metallwaren und Tuchen und zählte zu den reichsten Nürnberger Bürgern seiner Zeit. 1492-17 Genannter. 1517 zahlte er an Kaiser Maximilian I. bei dessen Besuch in Nürnberg viel Geld „in Säcken“ für die Erlaubnis, seine Tuche ungehindert nach Ungarn und Böhmen liefern zu können. 1502 stiftete er das Marmorrelief (Epitaph) an der Sakristeiwand der Lorenzkirche, das von dem österreichischen Bildhauer Hans Valkenauer aus rotem Salzburger Marmor angefertigt wurde. Bemerkenswert ist die Größe von 3,30 x 2,40 m und der Preis von 200 fl., der dem Wert eines Bürgerhauses entsprach. Weitere Epitaphien stiftete er in Aschach und Steyr. 1511 stiftete er die St. Annakapelle (Tuchmacher- oder Armenkapelle) bei St. Lorenz, zu der auch das Pfründnerhaus Nonnengasse 6 gehörte, das er 1513 um 230 fl. rh. erwarb. Für die Kapelle gab er bei Wolf Traut 1514 das Retabel der Heiligen Sippe in Auftrag (heute in München, BNM). Die vier Glasfenster der Kapelle befinden sich heute in der Slg. auf der Veste Coburg. 1479 besaß er ein Haus in der Weißgerbergasse 36, das er vor 1482 wieder verkaufte. 1485 kaufte er um 700 fl. rh. das Anwesen Adlerstraße 21/Karolinenstraße 28, wo er auch wohnte; an der Brüstung im Innenhof befand sich eine Maßwerkgalerie mit einem Relief der Geburt Christi, das als Werk von Adam Kraft gilt (heute im GNM). 1512 erwarb Horn für 2200 fl. rh. auch das Anwesen Rathausplatz 2 (Teil), das seine Erben 1520 um 1750 fl. rh. verkauften. Sein Vermögen vermachte er größtenteils wohltätigen Stiftungen (Heilig-Geist-Spital, Armen-Tuchmacherstiftung). Testamentarisch hinterließ er 1050 fl. für eine Frühmesse in Beerbach, die Kirche konnte dadurch 1520 zur Pfarrkirche erhoben werden. Eine weitere Frühmesse stiftete er 1520 für die St. Andreaskapelle in Kalchreuth. Panzer verzeichnete sein Portrait. Eine aquarellierte Federzeichnung von ihm und seiner Frau befindet sich im Rechnungsbuch der Kunz-Horn-Stiftung für das Heilig-Geist-Spital (im Stadt AN).


Lit.: Murr, 1801; Zahn, DI-N Nr. 68; KDM Nürnberg, 1977; Schleif, 1990; Stolz, 1993; GNM A, 1994, S. 115; Stadtlexikon 2000; Kohn, NHb Lorenz u. Sebald.


(zitiert aus dem Nürnberger Künstlerlexikon, Herausgegeben von Manfred H. Grieb)


Zeit: 15. Jh., 16. Jh.