Leonhard d. Ä.
Brechtel

Maler, Restaurator

get. Nürnberg, 15. Sep 1558

begr. Nürnberg, 03. Nov 1632

Maler, Restaurator, Vergolder

get. 15. 9. 1558 Nürnberg – begr. 3. 11. 1632 Nürnberg.
Sohn des Bartholomäus d. Ä., Maler; Vater des Leonhard d. J., Maler. ∞ I) 17.5.1585 Maria Klemel (get. 13.9.1560 – begr. 27.11.1595), ein Sohn, sechs Töchter; II) 1.3.1596 Catharina (get. 16.11.1573 – begr. 17.10.1632), Tochter des Michael Endter d. Ä., Buchbinder, ein Sohn, nicht überlebend. Ausbildung wohl durch den Vater. Er wurde vor Einführung der Malerordnung 1596 Meister, sodass er kein Probestück vorlegen mußte. 1602-06 Vorgeher. 1598-1617 wurde er in verschiedenen Rv. erwähnt. Brechtel war ein gefragter Vergolder. Der Maler Friedrich von Valckenborch wurde anlässlich des Kurfürstentages 1611 mit Malerarbeiten beauftragt, die Vergoldung der Bilderrahmen überließ er Brechtel. Auch der Rat beauftragte und bezahlte ihn wiederholt. 1613/14 fasste und restaurierte er im Auftrag des Kirchenpflegers den Sebaldusaltar in St. Sebald und malte für die Predella zwei Historien; für die Maler- und Vergolderarbeiten erhielt er 500 fl., seine fünf Gesellen bekamen ein Trinkgeld von je 6 fl.
1615 fasste er mit drei Gesellen in neun Wochen den Hochaltar der Hl. Dreifaltigkeitskirche in Bayreuth, wofür er 50 fl. und 3 fl. Leikauf bekam, bei freier Kost.
1617/18 fasste und vergoldete er den hölzernen Leuchter für den Rathaussaal von Hans Wilhelm Beheim, wofür er 570 fl. und 6 fl. Trinkgeld für seine Gesellen erhielt. Neben seinem Sohn Leonhard d. J. bildete er folgende Lehrlinge aus: Abraham Grundmann (Grubner, vor 1597), Leonhard Walch (1598-1602), Georg Hoppel (1603-07), Hans Georg Rieger (Rüeger, 1610-11), Georg Ganßer (1613-?), Wolf Harrich (1619-24), Georg Krauß (1626-28), Adam Jacob (1630-34), nicht alle beendeten die Lehre.

Lorenz Strauch malte 1605 sein Bildnis, nach dem das bei Panzer verzeichnete Portrait von 1665 radiert wurde. Am 20.4.1585 kaufte Brechtel mit seiner Verlobten das schwiegerväterliche Anwesen in der Tetzelgasse 29, wofür er 320 fl. an Maria Klemels Schwester Margaretha bezahlte. Das Haus wurde 1639 von den Erben um 950 fl. verkauft. Seine Tochter Susanna heiratete am 19.2.1626 den Maler Heinrich Vorbruck, die Tochter Magdalena am 28.8.1631 den Rotschmied Erhard Weinmann.

Lit.: AKL; Thieme-Becker; Nagler, KL; Sitzmann, 1983; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 201; Mummenhoff, Rathaus; Bösch, in: GNM M, 1899, S. 128; Hampe, Rv.; Tacke, S. 372-374; Kohn, NHb Sebald.

(zitiert aus dem Nürnberger Künstlerlexikon, Herausgegeben von Manfred H. Grieb)


Zeit: 17. Jh., 16. Jh.