Ludwig Ritter von
Gerngros

Kunstmäzen

geb. Baiersdorf, 01. Mai 1839

gest. Nürnberg, 03. Okt 1916

Hopfengroßhändler, Mäzen
Sohn des Ephraim Hirsch Gerngros (* 1803), Färber, Bruder des Wilhelm. ∞ 11.3.1866 Julie Tuchmann (* 1845 – † 1923). Besuch der Handelsschule in Fürth und Lehre im Handelshaus Mayer Kohn. 1864 kam er nach Nürnberg und gründete zusammen mit Moritz Frauenfeld eine Hopfengroßhandlung mit Niederlassung in Baiersdorf. Der Erfolg erlaubte ihm, sich bereits 1899 aus dem Geschäft zurückzuziehen. Zusammen mit seiner Gemahlin stiftete er einen Abguß des Neptunbrunnens, welcher 1797 für 66.000 fl. von der Stadt an Zar Paul I. verkauft und im Park von Schloß Peterhof bei St. Petersburg aufgestellt worden war. Der Abguss wurde am 22.10.1902 auf dem Hauptmarkt eingeweiht. Gerngros beteiligte sich auch an der Finanzierung des Reiterdenkmals Kaiser Wilhelms I. am Egidienberg, des Künstlerhauses, des Ludwigseisenbahndenkmals und machte weitere künstlerische und wohltätige Stiftungen. Zu den zahlreichen Ehrungen zählten der Titel Kommerzienrat, die Verleihung des Michaelsordens und des Kronenordens, verbunden mit persönlichem Adelstitel. 1901 wurde er Ehrenbürger der Stadt Nürn­berg und von Baiersdorf. Mitglied im Geschichtsverein der Stadt Nürnberg und 1902 Ehrenmitglied im Künstlerverein. 1909 erhielt er zum 70. Geburtstag die goldene Bürgermedaille (71,5 g Gold). Die Gerngrosstraße in Nürnberg wurde nach ihm benannt.

Lit.: Künstlerverein 1954; Juden, 1993; Rusam, 1998; Erlanger/Fischer, 2000; Stadtlexikon 2000.

(zitiert aus dem Nürnberger Künstlerlexikon, herausgegeben von Manfred H. Grieb)

Zeit: 20. Jh.