Martin
Brunner

Medailleur, Stempelschneider

geb. Nürnberg, 28. Feb 1659

gest. Nürnberg, 09. Nov 1725

Sohn eines Knopfmachers, ∞ 6.4.1681Catharina, Tochter des Heinrich Leykam.

1674-77 Lehre bei Johann Jakob Wolrab. 1677 arbeitete er in Prag und zw. 1677 und 1685 wiederholt in Breslau. 1680 kehrte er über Dresden und Leipzig nach Nürnberg zurück. Seit 1688 bis nach 1720 war er im Ämterbüchlein als Siegelgraber verzeichnet.

Seine Arbeiten signierte er häufig mit „MB“.

Er spezialisierte sich u.a. auf Medaillen in Gold, Silber, Bronze und auf Brettsteine in Holz. Zu seinen Auftraggebern gehörten fast alle europ. Höfe, er arbeitete aber auch mit Georg Friedrich Nürnberger und Caspar Gottlieb Lauffer zusammen. Seine qualitätvollen Werke zeichnen sich u.a. durch eine naturalist. Landschaftswiedergabe und Detailtreue aus und kombinieren oft Herrscher-Portraits mit historischen Ereignissen wie Krönungen und militär. Erfolgen.

Brunner gilt als hervorragender Vertreter der französisch beeinflussten Barockmedaille. 1691 verkaufte er mit seiner Mutter und seinen Geschwistern ein Haus im unteren Taschental (Vorkriegsnummerierung Rotschmiedsgasse 3, vgl. Häuserbuch Karl Kohn).  Zum Schluss wohnte er beim Wöhrdertürlein und wurde im Totenbuch als Münz-, Stahl-, Eisen- und Siegelschneider bezeichnet.

MuS: GÖTEBORG, Konst-Mus. MÜNCHEN, BNM. NAMUR, Mus. Archéol.
NÜRNBERG, GNM. –, MStN. TURIN, Mus. Civ. WIEN, KhM, Münz-Kab.
Und in vielen weiteren Museen und Slg. Lit.: AKL; Thieme-Becker; Will, Münzbel. Bd. I, S. 113 f. u. 141, Bd. II, S. 141, Bd. III, S. 329 f.; Zahns Jb. I, 1868; Barock, 1962, S. 122, 131; Jamnitzer, 1985; Erlanger 1991; Fischer/Maué, 2000. Ausst.: 1906/2; 1963/8; 1989/10.

(zitiert aus dem Nürnberger Künstlerlexikon, Herausgegeben von Manfred H. Grieb)

siehe auch: Ausstellungskatalog: Der Weite Blick, Nürnberg, 2020


Stil: Barock

Zeit: 17. Jh., 18. Jh.