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Die Sebalduskirche als Architektur

Die Sebalduskirche als Architektur St. Sebald im Stadtbild von N

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

St. Sebald im Stadtbild von N


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2012, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur St. Sebald im Stadtbild von O (Im Vordergrund der Laufer Schlafgturm)

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

St. Sebald im Stadtbild von O (Im Vordergrund der Laufer Schlafgturm)


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2015, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur St. Sebald von SW: Westchor, Turmpaar, basilikales Langhaus mit romanischem Obergaden, Hallenchor.

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

St. Sebald von SW: Westchor, Turmpaar, basilikales Langhaus mit romanischem Obergaden, Hallenchor.


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2015, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur St. Sebald von NW

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

St. Sebald von NW


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 24. Mrz 2022, Elmar Arnhold

Die Sebalduskirche als Architektur Baukörper von SW: Der Westchor dreigeschossig, Beinhaus, Peters-, Engelschor. Die romanischen Fenster vom ehemaliges Querhaus als Westwand des Chores zu sehen.

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Baukörper von SW: Der Westchor dreigeschossig, Beinhaus, Peters-, Engelschor. Die romanischen Fenster vom ehemaliges Querhaus als Westwand des Chores zu sehen.


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2009, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Westchor, sogenannter Engels- oder Michaelschor mit Emporenkanzel

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Westchor, sogenannter Engels- oder Michaelschor mit Emporenkanzel


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2015, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Inneres des Engelchores

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Inneres des Engelchores


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2018, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Wölbung des Peterchores als frühgotischer 5/8 Schluss und Vorjoch mit sechsteiligem Gewölbe

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Wölbung des Peterchores als frühgotischer 5/8 Schluss und Vorjoch mit sechsteiligem Gewölbe


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2018, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Hochgotischer Aufriss des Langhauses mit Pseudotriforium, Obergaden und Kreuzrippengewölbe

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Hochgotischer Aufriss des Langhauses mit Pseudotriforium, Obergaden und Kreuzrippengewölbe


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2010, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Hochgotischer Aufriss: Arkade, Pseudotriforium und Obergaden

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Hochgotischer Aufriss: Arkade, Pseudotriforium und Obergaden


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2020, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Detail des Triforiums (östliches Südjoch, hier als Blende gestaltet)

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Detail des Triforiums (östliches Südjoch, hier als Blende gestaltet)


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 27. Apr 2022, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Schrägansicht vom südlichen Seitenschiff in Richtung NO

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Schrägansicht vom südlichen Seitenschiff in Richtung NO


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2020, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Blick in das Nordschiff vom Schatzkammerchörlein aus

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Blick in das Nordschiff vom Schatzkammerchörlein aus


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 27. Apr 2022, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Blick auf Langhaus vom Engelschor aus

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Blick auf Langhaus vom Engelschor aus


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2018, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Panoramablick von W nach O

Die Sebalduskirche als Architektur

Info

13. Jh. bis 15. Jh.


Panoramablick von W nach O


Foto 2022, Thomas Noll

Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Die Sebalduskirche als Architektur Einmündung des Langhauses in den Hallenchor (vormaliges Querhaus)

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Einmündung des Langhauses in den Hallenchor (vormaliges Querhaus)


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 27. Apr 2022, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Frühgotische Knospenkapitelle

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Frühgotische Knospenkapitelle


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2013, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Frühgotische Knospenkapitelle

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Frühgotische Knospenkapitelle


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2012, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Baukörper von N: von r. Nach l.: Westchor, Türme, Langhaus mit Marienportal, ehemaligen Querhaus (Chor) mit Brautportal, Chor mit Sakristei (deren Obergeschoss Schatzkammer)

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Baukörper von N: von r. Nach l.: Westchor, Türme, Langhaus mit Marienportal, ehemaligen Querhaus (Chor) mit Brautportal, Chor mit Sakristei (deren Obergeschoss Schatzkammer)


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2016, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Blick in den Hallenchor nach O

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Blick in den Hallenchor nach O


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2022, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Hallenchor von SO

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Hallenchor von SO


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2011, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Hallenchor von SO

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Hallenchor von SO


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2021, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Hallenchor von NO

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Hallenchor von NO


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2021, Theo Noll

Die Sebalduskirche als Architektur Hohe vierteilige Chorfenster

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Hohe vierteilige Chorfenster


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2011, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Chor von SW: die schmucklosen ersten zwei Joche entsprechen dem vormaligem Querhaus

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Chor von SW: die schmucklosen ersten zwei Joche entsprechen dem vormaligem Querhaus


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2010, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Reich gegliederte Chorpfeiler

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Reich gegliederte Chorpfeiler


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2022, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Abfolge der Blendwimperge als Oberteil der Chorstrebepfeiler

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Abfolge der Blendwimperge als Oberteil der Chorstrebepfeiler


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2010, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Chornordseite: Transparenz der Glasfenster zwischen den Strebepfeilern

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Chornordseite: Transparenz der Glasfenster zwischen den Strebepfeilern


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2015, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Chor nach O

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Chor nach O


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2012, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Chorumgang mit abwechselnden recht- und dreieckigen Jochen mit jeweils Kreuzrippen und Dreistrahlen

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Chorumgang mit abwechselnden recht- und dreieckigen Jochen mit jeweils Kreuzrippen und Dreistrahlen


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2018, Theo Noll

Die Sebalduskirche als Architektur Chorumgang mit neun Seiten eines Sechzehnecks

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Chorumgang mit neun Seiten eines Sechzehnecks


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2018, Theo Noll

Die Sebalduskirche als Architektur Schrägansicht des Hallenchores

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Schrägansicht des Hallenchores


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2022, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Innerer 5/8-Schluss des Hallenchores

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Innerer 5/8-Schluss des Hallenchores


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2019, Theo Noll

Die Sebalduskirche als Architektur a: Vorkriegszustand b: bei der rekonstruierten Chorwölbung wurden die hängenden Maßwerkfriese unter den Rippen nicht wiederhergestellt, dies ändert die Atmosphäre gravierend. Zum etwaigen Vergleich: c: Ansbach St. Johannis und d: Quedlinburg St. Benedikti

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

a: Vorkriegszustand b: bei der rekonstruierten Chorwölbung wurden die hängenden Maßwerkfriese unter den Rippen nicht wiederhergestellt, dies ändert die Atmosphäre gravierend. Zum etwaigen Vergleich: c: Ansbach St. Johannis und d: Quedlinburg St. Benedikti


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

FotoPablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Chörlein der ehemaligen Schatzkammer über der nördlichen Sakristei

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Chörlein der ehemaligen Schatzkammer über der nördlichen Sakristei


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2009, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Untersicht des Chörleins

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Untersicht des Chörleins


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2009, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Innenansicht des Chörleins

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Innenansicht des Chörleins


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 27. Apr 2022, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Gratgewölbe des Chörleins

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Gratgewölbe des Chörleins


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 27. Apr 2022, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur nördliche Sakristei in Richtung Altar

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

nördliche Sakristei in Richtung Altar


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2022, Pablo de la Riestra, Theo Noll

Die Sebalduskirche als Architektur Marienportal

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Marienportal


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2018, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Brautportal

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Brautportal


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2017, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Brautportal mit durchbrochenem Maßwerk und hängendem Fries

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Brautportal mit durchbrochenem Maßwerk und hängendem Fries


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2016, Theo Noll

Die Sebalduskirche als Architektur Südturm, Wächterstube gegen eine Wolkenwand

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Südturm, Wächterstube gegen eine Wolkenwand


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2014, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Nordturm: Wächterstube

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Nordturm: Wächterstube


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2018, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Südturm: Maßwerkbrüstung und Blendfries: bei dieser Arbeit ist die Beteiligung Adam Krafts überliefert

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Südturm: Maßwerkbrüstung und Blendfries: bei dieser Arbeit ist die Beteiligung Adam Krafts überliefert


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2015, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Abschluss des Treppentürmchens zum maßwerkumzäunten Gang

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Abschluss des Treppentürmchens zum maßwerkumzäunten Gang


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


siehe auch: Die Lorenzkirche als Architektur




Standort: Nürnberg

Foto 2011, Pablo de la Riestra

Die Sebalduskirche als Architektur Umgang am Chordachfuss

Die Sebalduskirche als Architektur

13. Jh. bis 15. Jh.

Umgang am Chordachfuss


Die Sebalduskirche in Nürnberg ist das Ergebnis von vier Bauabschnitten, der Instandsetzung um 1900 und der Behebung der 1944-45 erfolgten Kriegsschäden. Der mittelalterliche Bau prägt die Stadt mit ihrer kernigen Silhouette. Das Mittelalter hinterließ eine Gestalt, die aus einer ursprünglichen Basilika mit einem gewaltigen Hallenchor und der die Gewichtung der Bauvolumina wieder ins Lot bringenden Turmerhöhung besteht. Von der von außen in romanischer Formensprache beherrschten Basilika (ca. 1230/40 – 1273) sieht man nur noch den Obergaden vom Langhaus und vom (ehemaligen) Querhaus – ferner die unteren Geschosse des Turmpaares bzw. den dreigeschossigen Westchor. Diese Basilika ist im Inneren vollkommen frühgotisch und zwar in der „orthodoxen“ Form der französisch bestimmten Superposition von Arkaden, Triforium und Obergaden – auch wenn das „Triforium“ hier eher wie die Befensterung eines staufischen Palas aussieht. Aus der Hochgotik stammen Umbauten am Westchor und Türmen sowie an den Seitenschiffen (1. Hälfte des 14. Jh.). Während die Obergadenfenster keinerlei Einteilung kennen, prahlt jetzt der Umbau in reifen Maßwerkformen. Der künstlerische Höhepunkt gelang durch den hallenförmigen Chorbau in vollendeter Raumummantelung des Binnenchores 1361-79 unter einem kolossalen, einheitlichen Dach – ein Meisterwerk der Parler, jene Baumeisterfamilie aus Köln bzw. Schwäbisch Gmünd, die den Veitsdom in Prag schuf. Dieser Chor, dessen Strebepfeiler ungemein reich gegliedert sind, lässt sich als „Parlerische Chorfassade“ bezeichnen, auch wenn hier Fassade etwas ganz anderes, als was man in Italien meinte. Da die Kirche durch den Westchor „bipolar“ wurde, konnte eine konventionelle Hauptschauseite mit großen Portalen gemieden werden. Der reichste Bereich von St. Sebald steht bezeichnenderweise vis-à-vis vom Rathaus und macht dessen Status als „Ratskirche“ anschaulich. Die Türmerstuben und Turmhelme kamen in den 1480er Jahren dazu, der südliche Helm mit Schallöffnungen für kleine Glocken sorgt für etwas Asymmetrie. In seinen Bauabschnitten tritt Sankt Lorenz bei allen Unterschieden in die Fußspuren von Sankt Sebald.


Dr. Pablo de la Riestra, 2022


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Standort: Nürnberg

Foto 2012, Pablo de la Riestra

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