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Pflockscher Altar

Pflockscher Altar Gesamtansicht

Pflockscher Altar

1521

Gesamtansicht


Maler unbekannt, Umkreis Lucas Cranach

Dormitio Mariae (Mitteltafel)
Sankt Valentin (linker Flügel)
Sankt Sebald (rechter Flügel)

Der Altar ist eine Stiftung des aus Nürnberg stammenden Lorenz Pflock (Flock), Sohn des Lederers Hans Flock und der Clara von Ahl (auch von Oehl oder von Aal genannt). Er wanderte 1502 nach Annaberg - vier Jahre nach Stadtgründung – ein und wurde ein reicher Besitzer von Silberbergwerken und sogar Ratsherr. Außer dem Altar stifteten er, seine Frau Magdalena, sein Sohn Wolf und seine Schwiegertochter Ursula Reliefs an der Emporenbrüstung der Kirche. Auch am Kirchenbau beteiligte sich Pflock und ließ sein Wappen und das seiner Frau an einem der Gewölbeschlusssteine setzen.

Am 18.8.1521 genehmigte Herzog Georg von Sachsen, dass der bereits todkranke Lorenz Pflock, der 1000 Gulden für Ewigmessen und einen weiteren Betrag für Wein, der den Armen im Spital zukommen sollte, gestiftet hatte, vor seinem Altar begraben werden durfte; Pflock starb am 25.8.1521.

Pflock gab den Auftrag im Umkreis von Lucas Cranach, vergaß dabei seinen Heimatheiligen nicht. Der Maler muss das 1518 entstandene Blatt von Dürer mit dem Sebald gekannt haben. Der Heilige erscheint im Retabelflügel mit seinem Dreililienwappen unten links. Körperstellung, Kleidung, Attribute und Girlande sind dem Vorbild geschuldet.

Hochinteressant ist die Verwandlung der Kirchenarchitektur vom gotischen Original (das der Künstler natürlich nicht kannte) in eine "modernisierende" Nachromanik festzustellen, bei der wir zeitlich bis in die orientalisierende Romanik um 1200 zurückfahren.
So landen wir bei Werken wie die Kirche von Guntersblum oder Sankt Paul in Worms.
Also lässt sich das Bedürfnis nicht leugnen, aus der gotischen Tradition zu kommen - ganz im Sinne des 1518 erfolgten Bauhüttenstreits Annabergs. Dies zeigt auch der architektonische Aufbau des Retabels, der sich mit einem venezianischen halbkreisförmigen Giebel krönt.

Pablo de la Riesta mit speziellem Dank an Ursula Timann und Karl Kohn
(Juni, 2021)



Standort: Annaberg-Buchholz, St. Annenkirche

Foto 2021, Pablo de la Riestra

Pflockscher Altar Mitteltafel mit der Dormitio Mariae. Unten die Stifterfiguren samt Wappen.

Pflockscher Altar

1521

Mitteltafel mit der Dormitio Mariae. Unten die Stifterfiguren samt Wappen.


Maler unbekannt, Umkreis Lucas Cranach

Dormitio Mariae (Mitteltafel)
Sankt Valentin (linker Flügel)
Sankt Sebald (rechter Flügel)

Der Altar ist eine Stiftung des aus Nürnberg stammenden Lorenz Pflock (Flock), Sohn des Lederers Hans Flock und der Clara von Ahl (auch von Oehl oder von Aal genannt). Er wanderte 1502 nach Annaberg - vier Jahre nach Stadtgründung – ein und wurde ein reicher Besitzer von Silberbergwerken und sogar Ratsherr. Außer dem Altar stifteten er, seine Frau Magdalena, sein Sohn Wolf und seine Schwiegertochter Ursula Reliefs an der Emporenbrüstung der Kirche. Auch am Kirchenbau beteiligte sich Pflock und ließ sein Wappen und das seiner Frau an einem der Gewölbeschlusssteine setzen.

Am 18.8.1521 genehmigte Herzog Georg von Sachsen, dass der bereits todkranke Lorenz Pflock, der 1000 Gulden für Ewigmessen und einen weiteren Betrag für Wein, der den Armen im Spital zukommen sollte, gestiftet hatte, vor seinem Altar begraben werden durfte; Pflock starb am 25.8.1521.

Pflock gab den Auftrag im Umkreis von Lucas Cranach, vergaß dabei seinen Heimatheiligen nicht. Der Maler muss das 1518 entstandene Blatt von Dürer mit dem Sebald gekannt haben. Der Heilige erscheint im Retabelflügel mit seinem Dreililienwappen unten links. Körperstellung, Kleidung, Attribute und Girlande sind dem Vorbild geschuldet.

Hochinteressant ist die Verwandlung der Kirchenarchitektur vom gotischen Original (das der Künstler natürlich nicht kannte) in eine "modernisierende" Nachromanik festzustellen, bei der wir zeitlich bis in die orientalisierende Romanik um 1200 zurückfahren.
So landen wir bei Werken wie die Kirche von Guntersblum oder Sankt Paul in Worms.
Also lässt sich das Bedürfnis nicht leugnen, aus der gotischen Tradition zu kommen - ganz im Sinne des 1518 erfolgten Bauhüttenstreits Annabergs. Dies zeigt auch der architektonische Aufbau des Retabels, der sich mit einem venezianischen halbkreisförmigen Giebel krönt.

Pablo de la Riesta mit speziellem Dank an Ursula Timann und Karl Kohn
(Juni, 2021)



Standort: Annaberg-Buchholz, St. Annenkirche

Foto 2021, Pablo de la Riestra

Pflockscher Altar Mitteltafel mit der Dormitio Mariae. Lorenz Pflock und Sohn Wolff mit Pflockschem Wappen.

Pflockscher Altar

1521

Mitteltafel mit der Dormitio Mariae. Lorenz Pflock und Sohn Wolff mit Pflockschem Wappen.


Maler unbekannt, Umkreis Lucas Cranach

Dormitio Mariae (Mitteltafel)
Sankt Valentin (linker Flügel)
Sankt Sebald (rechter Flügel)

Der Altar ist eine Stiftung des aus Nürnberg stammenden Lorenz Pflock (Flock), Sohn des Lederers Hans Flock und der Clara von Ahl (auch von Oehl oder von Aal genannt). Er wanderte 1502 nach Annaberg - vier Jahre nach Stadtgründung – ein und wurde ein reicher Besitzer von Silberbergwerken und sogar Ratsherr. Außer dem Altar stifteten er, seine Frau Magdalena, sein Sohn Wolf und seine Schwiegertochter Ursula Reliefs an der Emporenbrüstung der Kirche. Auch am Kirchenbau beteiligte sich Pflock und ließ sein Wappen und das seiner Frau an einem der Gewölbeschlusssteine setzen.

Am 18.8.1521 genehmigte Herzog Georg von Sachsen, dass der bereits todkranke Lorenz Pflock, der 1000 Gulden für Ewigmessen und einen weiteren Betrag für Wein, der den Armen im Spital zukommen sollte, gestiftet hatte, vor seinem Altar begraben werden durfte; Pflock starb am 25.8.1521.

Pflock gab den Auftrag im Umkreis von Lucas Cranach, vergaß dabei seinen Heimatheiligen nicht. Der Maler muss das 1518 entstandene Blatt von Dürer mit dem Sebald gekannt haben. Der Heilige erscheint im Retabelflügel mit seinem Dreililienwappen unten links. Körperstellung, Kleidung, Attribute und Girlande sind dem Vorbild geschuldet.

Hochinteressant ist die Verwandlung der Kirchenarchitektur vom gotischen Original (das der Künstler natürlich nicht kannte) in eine "modernisierende" Nachromanik festzustellen, bei der wir zeitlich bis in die orientalisierende Romanik um 1200 zurückfahren.
So landen wir bei Werken wie die Kirche von Guntersblum oder Sankt Paul in Worms.
Also lässt sich das Bedürfnis nicht leugnen, aus der gotischen Tradition zu kommen - ganz im Sinne des 1518 erfolgten Bauhüttenstreits Annabergs. Dies zeigt auch der architektonische Aufbau des Retabels, der sich mit einem venezianischen halbkreisförmigen Giebel krönt.

Pablo de la Riesta mit speziellem Dank an Ursula Timann und Karl Kohn
(Juni, 2021)



Standort: Annaberg-Buchholz, St. Annenkirche

Foto 2021, Pablo de la Riestra

Pflockscher Altar Mitteltafel mit der Dormitio Mariae. Magdalena Pflock mit ihrem Wappen.

Pflockscher Altar

1521

Mitteltafel mit der Dormitio Mariae. Magdalena Pflock mit ihrem Wappen.


Maler unbekannt, Umkreis Lucas Cranach

Dormitio Mariae (Mitteltafel)
Sankt Valentin (linker Flügel)
Sankt Sebald (rechter Flügel)

Der Altar ist eine Stiftung des aus Nürnberg stammenden Lorenz Pflock (Flock), Sohn des Lederers Hans Flock und der Clara von Ahl (auch von Oehl oder von Aal genannt). Er wanderte 1502 nach Annaberg - vier Jahre nach Stadtgründung – ein und wurde ein reicher Besitzer von Silberbergwerken und sogar Ratsherr. Außer dem Altar stifteten er, seine Frau Magdalena, sein Sohn Wolf und seine Schwiegertochter Ursula Reliefs an der Emporenbrüstung der Kirche. Auch am Kirchenbau beteiligte sich Pflock und ließ sein Wappen und das seiner Frau an einem der Gewölbeschlusssteine setzen.

Am 18.8.1521 genehmigte Herzog Georg von Sachsen, dass der bereits todkranke Lorenz Pflock, der 1000 Gulden für Ewigmessen und einen weiteren Betrag für Wein, der den Armen im Spital zukommen sollte, gestiftet hatte, vor seinem Altar begraben werden durfte; Pflock starb am 25.8.1521.

Pflock gab den Auftrag im Umkreis von Lucas Cranach, vergaß dabei seinen Heimatheiligen nicht. Der Maler muss das 1518 entstandene Blatt von Dürer mit dem Sebald gekannt haben. Der Heilige erscheint im Retabelflügel mit seinem Dreililienwappen unten links. Körperstellung, Kleidung, Attribute und Girlande sind dem Vorbild geschuldet.

Hochinteressant ist die Verwandlung der Kirchenarchitektur vom gotischen Original (das der Künstler natürlich nicht kannte) in eine "modernisierende" Nachromanik festzustellen, bei der wir zeitlich bis in die orientalisierende Romanik um 1200 zurückfahren.
So landen wir bei Werken wie die Kirche von Guntersblum oder Sankt Paul in Worms.
Also lässt sich das Bedürfnis nicht leugnen, aus der gotischen Tradition zu kommen - ganz im Sinne des 1518 erfolgten Bauhüttenstreits Annabergs. Dies zeigt auch der architektonische Aufbau des Retabels, der sich mit einem venezianischen halbkreisförmigen Giebel krönt.

Pablo de la Riesta mit speziellem Dank an Ursula Timann und Karl Kohn
(Juni, 2021)



Standort: Annaberg-Buchholz, St. Annenkirche

Foto 2021, Pablo de la Riestra

Pflockscher Altar Rechter Flügel. Sankt Sebald mit Pilgerstab und Kirchenmodell.

Pflockscher Altar

1521

Rechter Flügel. Sankt Sebald mit Pilgerstab und Kirchenmodell.


Maler unbekannt, Umkreis Lucas Cranach

Dormitio Mariae (Mitteltafel)
Sankt Valentin (linker Flügel)
Sankt Sebald (rechter Flügel)

Der Altar ist eine Stiftung des aus Nürnberg stammenden Lorenz Pflock (Flock), Sohn des Lederers Hans Flock und der Clara von Ahl (auch von Oehl oder von Aal genannt). Er wanderte 1502 nach Annaberg - vier Jahre nach Stadtgründung – ein und wurde ein reicher Besitzer von Silberbergwerken und sogar Ratsherr. Außer dem Altar stifteten er, seine Frau Magdalena, sein Sohn Wolf und seine Schwiegertochter Ursula Reliefs an der Emporenbrüstung der Kirche. Auch am Kirchenbau beteiligte sich Pflock und ließ sein Wappen und das seiner Frau an einem der Gewölbeschlusssteine setzen.

Am 18.8.1521 genehmigte Herzog Georg von Sachsen, dass der bereits todkranke Lorenz Pflock, der 1000 Gulden für Ewigmessen und einen weiteren Betrag für Wein, der den Armen im Spital zukommen sollte, gestiftet hatte, vor seinem Altar begraben werden durfte; Pflock starb am 25.8.1521.

Pflock gab den Auftrag im Umkreis von Lucas Cranach, vergaß dabei seinen Heimatheiligen nicht. Der Maler muss das 1518 entstandene Blatt von Dürer mit dem Sebald gekannt haben. Der Heilige erscheint im Retabelflügel mit seinem Dreililienwappen unten links. Körperstellung, Kleidung, Attribute und Girlande sind dem Vorbild geschuldet.

Hochinteressant ist die Verwandlung der Kirchenarchitektur vom gotischen Original (das der Künstler natürlich nicht kannte) in eine "modernisierende" Nachromanik festzustellen, bei der wir zeitlich bis in die orientalisierende Romanik um 1200 zurückfahren.
So landen wir bei Werken wie die Kirche von Guntersblum oder Sankt Paul in Worms.
Also lässt sich das Bedürfnis nicht leugnen, aus der gotischen Tradition zu kommen - ganz im Sinne des 1518 erfolgten Bauhüttenstreits Annabergs. Dies zeigt auch der architektonische Aufbau des Retabels, der sich mit einem venezianischen halbkreisförmigen Giebel krönt.

Pablo de la Riesta mit speziellem Dank an Ursula Timann und Karl Kohn
(Juni, 2021)



Standort: Annaberg-Buchholz, St. Annenkirche

Foto 2021, Pablo de la Riestra

Pflockscher Altar Rechter Flügel. Sankt Sebald mit Pilgerstab und Kirchenmodell, Detail.

Pflockscher Altar

1521

Rechter Flügel. Sankt Sebald mit Pilgerstab und Kirchenmodell, Detail.


Maler unbekannt, Umkreis Lucas Cranach

Dormitio Mariae (Mitteltafel)
Sankt Valentin (linker Flügel)
Sankt Sebald (rechter Flügel)

Der Altar ist eine Stiftung des aus Nürnberg stammenden Lorenz Pflock (Flock), Sohn des Lederers Hans Flock und der Clara von Ahl (auch von Oehl oder von Aal genannt). Er wanderte 1502 nach Annaberg - vier Jahre nach Stadtgründung – ein und wurde ein reicher Besitzer von Silberbergwerken und sogar Ratsherr. Außer dem Altar stifteten er, seine Frau Magdalena, sein Sohn Wolf und seine Schwiegertochter Ursula Reliefs an der Emporenbrüstung der Kirche. Auch am Kirchenbau beteiligte sich Pflock und ließ sein Wappen und das seiner Frau an einem der Gewölbeschlusssteine setzen.

Am 18.8.1521 genehmigte Herzog Georg von Sachsen, dass der bereits todkranke Lorenz Pflock, der 1000 Gulden für Ewigmessen und einen weiteren Betrag für Wein, der den Armen im Spital zukommen sollte, gestiftet hatte, vor seinem Altar begraben werden durfte; Pflock starb am 25.8.1521.

Pflock gab den Auftrag im Umkreis von Lucas Cranach, vergaß dabei seinen Heimatheiligen nicht. Der Maler muss das 1518 entstandene Blatt von Dürer mit dem Sebald gekannt haben. Der Heilige erscheint im Retabelflügel mit seinem Dreililienwappen unten links. Körperstellung, Kleidung, Attribute und Girlande sind dem Vorbild geschuldet.

Hochinteressant ist die Verwandlung der Kirchenarchitektur vom gotischen Original (das der Künstler natürlich nicht kannte) in eine "modernisierende" Nachromanik festzustellen, bei der wir zeitlich bis in die orientalisierende Romanik um 1200 zurückfahren.
So landen wir bei Werken wie die Kirche von Guntersblum oder Sankt Paul in Worms.
Also lässt sich das Bedürfnis nicht leugnen, aus der gotischen Tradition zu kommen - ganz im Sinne des 1518 erfolgten Bauhüttenstreits Annabergs. Dies zeigt auch der architektonische Aufbau des Retabels, der sich mit einem venezianischen halbkreisförmigen Giebel krönt.

Pablo de la Riesta mit speziellem Dank an Ursula Timann und Karl Kohn
(Juni, 2021)



Standort: Annaberg-Buchholz, St. Annenkirche

Foto 2021, Pablo de la Riestra

Pflockscher Altar Folge von Sebaldgestalten, von l. nach r.: Dürer 1518, Hirsvogel in Hersbruck 1520, 	Hirsvogel in der Rochuskapelle 1520, Sebald in Annaberg 1521.

Pflockscher Altar

Info

1521


Folge von Sebaldgestalten, von l. nach r.: Dürer 1518, Hirsvogel in Hersbruck 1520, Hirsvogel in der Rochuskapelle 1520, Sebald in Annaberg 1521.


Foto 2021, Pablo de la Riestra

Maler unbekannt, Umkreis Lucas Cranach

Dormitio Mariae (Mitteltafel)
Sankt Valentin (linker Flügel)
Sankt Sebald (rechter Flügel)

Der Altar ist eine Stiftung des aus Nürnberg stammenden Lorenz Pflock (Flock), Sohn des Lederers Hans Flock und der Clara von Ahl (auch von Oehl oder von Aal genannt). Er wanderte 1502 nach Annaberg - vier Jahre nach Stadtgründung – ein und wurde ein reicher Besitzer von Silberbergwerken und sogar Ratsherr. Außer dem Altar stifteten er, seine Frau Magdalena, sein Sohn Wolf und seine Schwiegertochter Ursula Reliefs an der Emporenbrüstung der Kirche. Auch am Kirchenbau beteiligte sich Pflock und ließ sein Wappen und das seiner Frau an einem der Gewölbeschlusssteine setzen.

Am 18.8.1521 genehmigte Herzog Georg von Sachsen, dass der bereits todkranke Lorenz Pflock, der 1000 Gulden für Ewigmessen und einen weiteren Betrag für Wein, der den Armen im Spital zukommen sollte, gestiftet hatte, vor seinem Altar begraben werden durfte; Pflock starb am 25.8.1521.

Pflock gab den Auftrag im Umkreis von Lucas Cranach, vergaß dabei seinen Heimatheiligen nicht. Der Maler muss das 1518 entstandene Blatt von Dürer mit dem Sebald gekannt haben. Der Heilige erscheint im Retabelflügel mit seinem Dreililienwappen unten links. Körperstellung, Kleidung, Attribute und Girlande sind dem Vorbild geschuldet.

Hochinteressant ist die Verwandlung der Kirchenarchitektur vom gotischen Original (das der Künstler natürlich nicht kannte) in eine "modernisierende" Nachromanik festzustellen, bei der wir zeitlich bis in die orientalisierende Romanik um 1200 zurückfahren.
So landen wir bei Werken wie die Kirche von Guntersblum oder Sankt Paul in Worms.
Also lässt sich das Bedürfnis nicht leugnen, aus der gotischen Tradition zu kommen - ganz im Sinne des 1518 erfolgten Bauhüttenstreits Annabergs. Dies zeigt auch der architektonische Aufbau des Retabels, der sich mit einem venezianischen halbkreisförmigen Giebel krönt.

Pablo de la Riesta mit speziellem Dank an Ursula Timann und Karl Kohn
(Juni, 2021)



Standort: Annaberg-Buchholz, St. Annenkirche

Pflockscher Altar Verwandlung der Kirchenarchitektur, von l. nach r.: Original, Dürer 1518 (einzige 	Darstellung der Spitzhelme), 	Hersbruck 1520 mit stumpfen Helmen, Annaberg 1521 mit 	nachromanisch / byzantinisierenden Zügen.

Pflockscher Altar

Info

1521


Verwandlung der Kirchenarchitektur, von l. nach r.: Original, Dürer 1518 (einzige Darstellung der Spitzhelme), Hersbruck 1520 mit stumpfen Helmen, Annaberg 1521 mit nachromanisch / byzantinisierenden Zügen.


Foto 2021, Pablo de la Riestra

Maler unbekannt, Umkreis Lucas Cranach

Dormitio Mariae (Mitteltafel)
Sankt Valentin (linker Flügel)
Sankt Sebald (rechter Flügel)

Der Altar ist eine Stiftung des aus Nürnberg stammenden Lorenz Pflock (Flock), Sohn des Lederers Hans Flock und der Clara von Ahl (auch von Oehl oder von Aal genannt). Er wanderte 1502 nach Annaberg - vier Jahre nach Stadtgründung – ein und wurde ein reicher Besitzer von Silberbergwerken und sogar Ratsherr. Außer dem Altar stifteten er, seine Frau Magdalena, sein Sohn Wolf und seine Schwiegertochter Ursula Reliefs an der Emporenbrüstung der Kirche. Auch am Kirchenbau beteiligte sich Pflock und ließ sein Wappen und das seiner Frau an einem der Gewölbeschlusssteine setzen.

Am 18.8.1521 genehmigte Herzog Georg von Sachsen, dass der bereits todkranke Lorenz Pflock, der 1000 Gulden für Ewigmessen und einen weiteren Betrag für Wein, der den Armen im Spital zukommen sollte, gestiftet hatte, vor seinem Altar begraben werden durfte; Pflock starb am 25.8.1521.

Pflock gab den Auftrag im Umkreis von Lucas Cranach, vergaß dabei seinen Heimatheiligen nicht. Der Maler muss das 1518 entstandene Blatt von Dürer mit dem Sebald gekannt haben. Der Heilige erscheint im Retabelflügel mit seinem Dreililienwappen unten links. Körperstellung, Kleidung, Attribute und Girlande sind dem Vorbild geschuldet.

Hochinteressant ist die Verwandlung der Kirchenarchitektur vom gotischen Original (das der Künstler natürlich nicht kannte) in eine "modernisierende" Nachromanik festzustellen, bei der wir zeitlich bis in die orientalisierende Romanik um 1200 zurückfahren.
So landen wir bei Werken wie die Kirche von Guntersblum oder Sankt Paul in Worms.
Also lässt sich das Bedürfnis nicht leugnen, aus der gotischen Tradition zu kommen - ganz im Sinne des 1518 erfolgten Bauhüttenstreits Annabergs. Dies zeigt auch der architektonische Aufbau des Retabels, der sich mit einem venezianischen halbkreisförmigen Giebel krönt.

Pablo de la Riesta mit speziellem Dank an Ursula Timann und Karl Kohn
(Juni, 2021)



Standort: Annaberg-Buchholz, St. Annenkirche

Pflockscher Altar Vergleich zwischen der nachromanischen Architektur von Sankt Sebald in Annaberg und einem Beispiel von 1200: der Kirche von Guntersblum (man beachte die identischen Biforen und die morgenländischen Turmbekrönungen)

Pflockscher Altar

1521

Vergleich zwischen der nachromanischen Architektur von Sankt Sebald in Annaberg und einem Beispiel von 1200: der Kirche von Guntersblum (man beachte die identischen Biforen und die morgenländischen Turmbekrönungen)


Maler unbekannt, Umkreis Lucas Cranach

Dormitio Mariae (Mitteltafel)
Sankt Valentin (linker Flügel)
Sankt Sebald (rechter Flügel)

Der Altar ist eine Stiftung des aus Nürnberg stammenden Lorenz Pflock (Flock), Sohn des Lederers Hans Flock und der Clara von Ahl (auch von Oehl oder von Aal genannt). Er wanderte 1502 nach Annaberg - vier Jahre nach Stadtgründung – ein und wurde ein reicher Besitzer von Silberbergwerken und sogar Ratsherr. Außer dem Altar stifteten er, seine Frau Magdalena, sein Sohn Wolf und seine Schwiegertochter Ursula Reliefs an der Emporenbrüstung der Kirche. Auch am Kirchenbau beteiligte sich Pflock und ließ sein Wappen und das seiner Frau an einem der Gewölbeschlusssteine setzen.

Am 18.8.1521 genehmigte Herzog Georg von Sachsen, dass der bereits todkranke Lorenz Pflock, der 1000 Gulden für Ewigmessen und einen weiteren Betrag für Wein, der den Armen im Spital zukommen sollte, gestiftet hatte, vor seinem Altar begraben werden durfte; Pflock starb am 25.8.1521.

Pflock gab den Auftrag im Umkreis von Lucas Cranach, vergaß dabei seinen Heimatheiligen nicht. Der Maler muss das 1518 entstandene Blatt von Dürer mit dem Sebald gekannt haben. Der Heilige erscheint im Retabelflügel mit seinem Dreililienwappen unten links. Körperstellung, Kleidung, Attribute und Girlande sind dem Vorbild geschuldet.

Hochinteressant ist die Verwandlung der Kirchenarchitektur vom gotischen Original (das der Künstler natürlich nicht kannte) in eine "modernisierende" Nachromanik festzustellen, bei der wir zeitlich bis in die orientalisierende Romanik um 1200 zurückfahren.
So landen wir bei Werken wie die Kirche von Guntersblum oder Sankt Paul in Worms.
Also lässt sich das Bedürfnis nicht leugnen, aus der gotischen Tradition zu kommen - ganz im Sinne des 1518 erfolgten Bauhüttenstreits Annabergs. Dies zeigt auch der architektonische Aufbau des Retabels, der sich mit einem venezianischen halbkreisförmigen Giebel krönt.

Pablo de la Riesta mit speziellem Dank an Ursula Timann und Karl Kohn
(Juni, 2021)



Standort: Annaberg-Buchholz, St. Annenkirche und Kirche in Guntersblum

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