Johann Jakob I.
Kellner

Glasmaler, Kupferstecher, Porzellanmaler, Portraitmaler

geb. Nürnberg, 19. Dez 1788

gest. Schwabach, 20. Dez 1873

Sohn des Joseph; Vater des Georg I.; des Stephan I., des Hermann I. und des Johann Georg Michael. ∞ Katharina Barbara Dietlein (* Oberreichenbach b. Ansbach um 1788 – † 30.10.1836).

Schüler seines Vaters und der Kupferstechers Ambrosius Gabler und Johann Georg Klinger.

1809-21 als Porzellanmaler in der Porzellanmanufaktur Bruckberg tätig. Anschließend Übersiedlung nach Nürnberg, wo er in den 1820er Jahren eine Glasmalerwerkstatt gründete.

1831-40 restaurierte er mit seinen Söhnen Hermann, Stephan und Georg die Chorfenster der Lorenz- und der Sebalduskirche.

1841 lieferte seine Werkstatt Glasmalereien für die königliche Kapelle des Klosters zu Belem bei Lissabon. Weitere Fenster lieferte er für den Dom zu Bremen und für die Angarius-Kirche in Bremen, ferner nach Rugby/England, für die ev. Kirche in Ingolstadt und nach Coburg.

Daneben fertigte er viele kleinere Scheiben für fürstl. Auftraggeber nach Holzschnitten Dürers und nach Vorlagen von C. A. Heideloff.

1841 kopierte er eine Glasmalerei mit dem Nürnberger Wappen nach Vorlage von Christoph Maurer.

1823 war Kellner in S. 1693 (Hintere Insel Schütt 31) ansässig, 1829 in L. 1525 (Unschlittplatz 8), 1850 in S. 401 (Füll 4). 1870 wohnte er in der Seilersgasse 13 (spätere Burgschmietstraße), dabei als ehemaliger Maler bezeichnet.

Zum Schluss wohnte er bei seinem Sohn Cassian, der Pfarrer in Schwabach war.

MuS: NÜRNBERG, MStN. ROTTWEIL, Kirche: Engelsfenster.

Lit.: Thieme-Becker Rettberg, 1854; Stadtlexikon 2000.

Ausst.: 1836/2.

(zitiert aus dem Nürnberger Künstlerlexikon, Herausgegeben von Manfred H. Grieb)

Zeit: 19. Jh.