Hans
Springinklee (Springinclee)

Maler, Zeichner, Illuminist

* 1490/95 vermutl. Nürnberg – † nach 1527? nicht in Nürnberg.

Sohn des Georg, Gürtler. ∞ N. N., zwei Töchter Barbara und Elsbeth.
Lt. Neudörfer wohnte er zeitweise im Hause Albrecht Dürers, wo er das Malen und Zeichnen erlernte. Neudörfer erwähnt ihn auch als Buchmaler, der ein Gebetbüchlein illuminierte, das Alexius Birnbaum geschrieben hatte. Unklar ist, ob er etwas zu tun hatte mit dem ohne Vornamen genannten Springinklee, dem 1511 in Konstanz erlaubt wurde, nur als Buchmaler zu arbeiten. Als Schüler und enger Mitarbeiter Dürers war Hans Springinklee 1512-15 an Aufträgen Kaiser Maximilians I. für die Ehrenpforte und für das Horoskopion beschäftigt. Neudörfer berichtet, daß er die Figuren und Leisten für das Hortulus Animae entworfen habe. Dieses Andachtsbuch hatte Johann Koberger zuerst 1516 und 1517 in Lyon und Nürnberg drucken lassen; für die zweite Ausgabe entwarfen Springinklee und Erhard Schön gemeinsam die Holzschnitte. 1518 ließ Koberger eine weitere Ausgabe in Nürnberg von Friedrich Peypus drucken, die mit neuen Holzschnitten, und zwar ausschließlich von Springinklee versehen waren. Für Anton II. Tucher malte er die Figuren eines von Koberger bezogenen pergamentenen Büchlein aus, wofür er im Dezember 1518 mit 5 fl. bezahlt wurde; hier könnte es sich um ein Exemplar des Hortulus animae handeln. Bei der Ausmalung der Kaiserzimmer auf der Nürnberger Burg ist 1520 in einem Rv. von einem „jungen Springinclee“ die Rede. Hans Springinklee setzte neben seinem Monogramm HSK auch einmal eine Hausmarke mit Sporn und langem Dorn.Er betätigte sich auch als Entwerfer für Glasmalerei. Sein letzter signierter und datierter Holzschnitt stammt von 1522. Am 10.9.1527 heißt es, er sei fortgezogen und habe zwei unmündige Töchter hinterlassen, für deren Erziehung der Mehlwäger Peter Gruber bereits im 3. Jahr sorgte. Dieser einigte sich mit dem Vater des Malers Jörg Springinklee, die Kinder bis zur Volljährigkeit großzuziehen und zu versorgen, wofür er jedes Jahr an Allerheiligen 3 Gulden erhalten sollte.

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zitiert aus dem Nürnberger Künstlerlexikon, herausgegeben von Manfred H. Grieb


Stil: Spätgotik

Zeit: 15. Jh., 16. Jh.