Jacob
Elsner (Ölßner, Ulßner)

Maler, Buchmaler, Wappenmaler

geb. Nürnberg, 1460

gest. Nürnberg, Jun 1517

Ein Sebald Elsner wurde 1456 Bürger und zahlte ein erhöhtes Bürgergeld von 10 fl., besaß also ein Vermögen von über 500 fl. Für die im AKL geäußerte Vermutung, daß es sich hierbei um den Vater des Jacob handelt, gibt es keine Belege. Jacob bezeichnete sich 1513 im Kress-Missale als Bürger von Nürnberg, eine Einbürgerung ist nicht dokumentiert, also dürfte er von Eltern abstammen, die Nürnberger Bürger waren.
Zwischen 1505 und 1509 ist Jacob Elsner viermal in kursächsischen Quellen für Illuminierungs-, Schreib- und Materialkosten im Dienste Kürfürst Friedrichs des Weisen bezeugt.

Nur zwei Werke sind von Elsner signiert: das Bildnis des Jörg Ketzler (Kötzler) von 1499 und das sog. Kreß-Missale von 1513, das er im Auftrag von Anton Kreß illuminierte; beide Werke befinden sich im GNM. Auch die Miniaturen für das ebenfalls im Auftrag von Anton Kreß vor 1510 fertiggestellte „Gänsebuch“, ein zweibändiges Antiphonale, werden ihm zugeschrieben; die Schrift stammt von Vikar Friedrich Rosendorn († 1507). Ebenso gilt die Ausmalung des Harsdorferschen Etuis einer Goldwaage (im GNM) als sein Werk.

Weitere Zuschreibungen an Elsner sind z.T. umstritten. Er war einer der hervorragendsten Meister auf dem Gebiet der Miniaturmalerei. Seine Werke gelten als Höhepunkt Nürnberger Buchmalerei um 1500. Johann Neudörfer berichtet, daß er Laute spielte und mit Lorenz Stauber befreundet war. Er soll Stauber, Sebastian Imhoff und Wilhelm Haller portraitiert, ihnen schöne Bücher illuminiert sowie Wappenbriefe gemalt haben. Am 4.3.1513 wurde er zusammen mit Lorenz und Hans Elsner (wohl seinen Brüdern) als Schuldner beim Blechschmied Peter Zollner († 1505) erwähnt, dessen Witwe die Außenstände eintreiben ließ.

Die Elsnerstraße wurde nach ihm benannt.

Werke:
NÜRNBERG, Lorenzkirche: Epitaph des Georg Rayl (zugeschr.), um 1494.
MuS: MÜNCHEN, BNM. NEW YORK, The Pierpont Morgan Library: Gänsebücher.
NÜRNBERG, GNM; –, MStN: „Bildnis eines jungen Mannes“, um 1493.Lit.: AKL; Thieme-Becker; Doppelmayr, 1730; Murr, 1801; Neudörfer-Lochner, 1875, S. 139f.; Habicht, in: GNM M, 1917, S. 59-64; Baumgartl, 1993; Ausst. Kat. Slg. Paulus Praun; Merkl, 1999, S. 58-62; Stadtlexikon 2000. Ausst.: 1906/2; 1971/3; 1928/2; 1971/3; 1986/7.

(zitiert aus dem Nürnberger Künstlerlexikon, Herausgegeben von Manfred H. Grieb)





Stil: Spätgotik

Zeit: 15. Jh., 16. Jh.