Maria Sybilla
Merian

Malerin, Kupferstecherin, Naturforscherin

geb. Frankfurt a.M., 02. Apr 1647

gest. Amsterdam, 13. Jan 1717

Ihr Vater war der berühmte Kupferstecher und Verleger Matthäus Merian d.Ä., der 3 Jahre nach ihrer Geburt verstarb. Aufgewachsen und künstlerisch geprägt wurde sie im Haushalt ihres Stiefvaters, des Blumen- und Stilllebenmalers Jacob Marell, sowie ihrer Brüder, den Kupferstechern Caspar und Matthäus. Sie heiratete 1665 den aus Nürnberg stammenden Zeichner, Kupferstecher und Verleger Johann Andreas Graff. Aus der Ehe gingen 2 Töchter hervor, wobei die jüngere nach der Übersiedelung nach Nürnberg 1668 geboren wurde, wo bis 1682 der gemeinsame Wohnsitz der Eheleute war. Dort entstanden die 3 Teile des Neuen Blumenbuches und der 1.Teil des Raupenbuches im Verlag ihres Mannes, der auch am Entstehen der Publikationen mitwirkte. 1682 erfolgte ihre Rückkehr nach Frankfurt, 1685 die Trennung von ihrem Mann und 1695 die Scheidung. Weltruhm erlangte sie als Naturforscherin und Künstlerin durch ihre abenteuerliche Reise mit der jüngeren Tochter in die holländische Kolonie Surinam, wo sie  insbesondere das Leben von Insekten der Urwälder in genauen, aber auch höchst künstlerischen Aquarellen dokumentierte (1699 bis 1701). Diese wurden in dem prächtigen Werk „Metamorphosis Insectorum Surinamensium“  ab 1705 publiziert.
Daneben war sie zeitlebens als hochgeschätzte Blumenmalerin tätig und gab als solche Unterricht an Damen.