Johann Justin
Preißler

Maler, Zeichner, Sammler

get. Nürnberg, 04. Dez 1698

gest. Nürnberg, 18. Feb 1771

Ehemals Grab auf dem Johannisfriedhof, Epitaph nicht erhalten.

Sohn des Johann Daniel, Maler. ∞ 5.8.1738 Susanna Maria, Tochter des Christoph Dorsch, Wappen- und Edelsteinschneider, Witwe des Salomon Graf, Maler. Schüler seines Vaters. Mit 15 Jahren Unterricht bei Johann Martin Schuster an der Nürnberger Malerakademie, die unter der Leitung seines Vaters stand. 1724 reiste er als Begleiter eines Herrn Creuzenach nach Venedig, dort studierte er die Malerei der italienischen Hochrenaissance und des Barock, besuchte die venezianische Kunstakademie und lernte bei Giambattista Piazetta. 1727 ging er nach Rom, reiste mit Herrn von Imhoff nach Neapel und nahm für vier Jahre eine Anstellung bei Baron Philipp von Stosch in Rom an. Er zeichnete Stoschs Sammlung antiker Gemmen, Büsten und Statuen und arbeitete an den Vorlagen für einen Gemmenkatalog, der später gedruckt wurde. In Rom besuchte er die französische Kunstakademie und verkaufte Kopien berühmter Gemälde an „Lords und Cavalliere“ (Lebensbeschreibung). Am 30.8.1731 traf er wieder in Nürnberg ein und brachte eine Sammlung von über 2000 Abdrücken antiker Gemmen mit. Am 29.5.1742 wurde er Direktor der Nürnberger Malerakademie, am 29.8.1754 übernahm er als Nachfolger seines verstorbenen Bruders Georg Martin zusätzlich die Leitung der Zeichenschule. 1745-63 Genannter. Er malte Historienbilder, Altarbilder und Portraits, stach Architektur- und Ornamentblätter, entwarf auch Illustrationen zu Endter-Bibeln. 1765 lieferte er den Entwurf für das Epitaph des Buchhändlers Paul Wolfgang Mann, das von Johann Dußel d. Ä. gefertigt wurde. Panzer verzeichnete ca. 33 Bildnisse Nürnberger Bürger als Stichvorlagen. Seine 50 Stück umfassende Abgußsammlung nach antiken Gemmen ging als Lehrmaterial in den Besitz der Akademie über. Panzer verzeichnete sein Portrait. 1764 wurde eine Medaille auf ihn geprägt. Seine Tochter Anna Felicitas heiratete am 6.12.1769 den Maler Christoph Johann Sigmund Zwinger.

Werke: Anfangsbuchstaben der Zeichenkunst, ..., Nürnberg 1766. Verz. seiner naturgeschichtlichen Arbeiten s. Ludwig, 1998, S. 367f.

MuS: MÜNCHEN, StGS. NÜRNBERG, GNM; –,

MStN: Zeichnungen, Kupferstiche.

Lit.: ADB; Thieme-Becker; Will, GL III, S. 243 u. VII, S. 199-202; Imhoff II, 1782, S. 870; C. G. Müller, 1791, S. 93, 147, 152, Forts. I, S. 36; Roth, 1802; Barock, 1962; Heffels, 1969; Bosl; B. Klesse, in: GNM A, 2000, S. 28; Stadtlexikon 2000.

Ausst.: 1942/1; 1954/3; 1980/9.

(zitiert aus dem Nürnberger Künstlerlexikon, Herausgegeben von Manfred H. Grieb)

Stil: Barock

Zeit: 18. Jh.