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Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens Gesamtansicht

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens

1520

Gesamtansicht


"Ihr Schöpfer war Veit Hirsvogel d. Ä. (1461–1526), der 1495 „Stadtglaser“ wurde und zu einer Art Monopol anspruchsvoller Aufträge gelangte. Er richtete sich nur nach Vorlagen der künstlerischen Prominenz: Dürer, Hans Baldung Grien und Hans von Kulmbach, was sich in der hervorragenden graphischen Qualität seiner auch farbig und technisch bemerkenswerten Gläser niederschlug.Wichtig ist zu wissen, dass zu diesem Zeitpunkt (1520) die Kombination von bunten Fenstern mit Blankverglasung (farblosen Butzenscheiben) längst bekannt war, um mehr natürliches Licht in den Raum einströmen zu lassen. Dies bestätigen nicht nur viele in situ erhaltene Werke, sondern auch Darstellungen der spätgotischen Malerei. Zahlungen an die Hirsvogelwerkstatt für Blankverglasung in Rochus haben sich erhalten.

Bei den halbrunden, dreiteiligen Fenstern wurde die Heilsgeschichte dargestellt, die zweibahnigen Fenster dagegen zeigen Namenspatrone der Nürnberger und Augsburger Linie der Imhoff. Alle elf Fenster weisen die Wappenallianz Imhoff/Haller/Nützel in den unteren Ecken der jeweiligen Bildkomposition auf, was sich auf den Kapellenstifter Konrad Imhoff bezieht, der in erster Ehe mit Magdalena Haller und in zweiter mit Ursula Nützel verheiratet war.

Das Achsen- oder Ostfenster im Chor zeigt sozusagen in letzter Minute des Katholizismus in Nürnberg eine Marienkrönung, fünf Jahre vor Konfessionswechsel!"
Dr. Pablo de la Riestra

Lit.:
Die Rochuskapelle in Nürnberg, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu, 2021

________________________

"Auch die Hll. Katharina und Barbara dürften als Namenspatrone zweier weiblicher Familienmitglieder des Geschlechts der Imhoff Eingang in das Fensterprogramm gefunden haben. Beide Heiligen präsentieren ihre traditionellen Attribute: Katharina Schwert und Rad ihres Martyriums, Barbara anstelle des Turms nur den Kelch mit Hostie zur Kennzeichnung als Patronin der Sterbenden. In den Ecken wieder die Wappen Imhoff und Haller/Nützel.

Erneut scheinen ältere Arbeiten Hans von Kulmbachs – in der Art des Tucher-Epitaphs in St. Sebald–, aber auch Wolf Trauts Artelshofener Altar (München, Bayerisches Nationalmuseum, Inv. Nr. R 722) für die Vorlagen Pate gestanden zu haben. Stilistisch unmittelbar vergleichbar ist auch Kulmbachs Scheibenriss einer lesenden Maria (der Verkündigung?) (Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Markgräfliche Graphische Sammlung, Inv. Nr. H62/B 238), der laut umseitiger Beschriftung 1513 oder 1518 zu datieren ist, und ein etwa zeitgleiches Kartonfragment der Hl. Barbara als Schildhalterin (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. KdZ 12507)."

Quelle: Corpusvitrearum.de
https://corpusvitrearum.de/glasmalerei-im-kontext.html

- Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 10,1, Teil 1: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2002




Standort: Nürnberg, Rochuskapelle

Entwurf: Dürer, Rezeption

Umsetzung: Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Veit d. Ä., Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Werkstatt

Material: Glas

Foto 2012, Pablo de la Riestra

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens Lageplan innerhalb der Rochuskapelle

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens

1520

Lageplan innerhalb der Rochuskapelle


"Ihr Schöpfer war Veit Hirsvogel d. Ä. (1461–1526), der 1495 „Stadtglaser“ wurde und zu einer Art Monopol anspruchsvoller Aufträge gelangte. Er richtete sich nur nach Vorlagen der künstlerischen Prominenz: Dürer, Hans Baldung Grien und Hans von Kulmbach, was sich in der hervorragenden graphischen Qualität seiner auch farbig und technisch bemerkenswerten Gläser niederschlug.Wichtig ist zu wissen, dass zu diesem Zeitpunkt (1520) die Kombination von bunten Fenstern mit Blankverglasung (farblosen Butzenscheiben) längst bekannt war, um mehr natürliches Licht in den Raum einströmen zu lassen. Dies bestätigen nicht nur viele in situ erhaltene Werke, sondern auch Darstellungen der spätgotischen Malerei. Zahlungen an die Hirsvogelwerkstatt für Blankverglasung in Rochus haben sich erhalten.

Bei den halbrunden, dreiteiligen Fenstern wurde die Heilsgeschichte dargestellt, die zweibahnigen Fenster dagegen zeigen Namenspatrone der Nürnberger und Augsburger Linie der Imhoff. Alle elf Fenster weisen die Wappenallianz Imhoff/Haller/Nützel in den unteren Ecken der jeweiligen Bildkomposition auf, was sich auf den Kapellenstifter Konrad Imhoff bezieht, der in erster Ehe mit Magdalena Haller und in zweiter mit Ursula Nützel verheiratet war.

Das Achsen- oder Ostfenster im Chor zeigt sozusagen in letzter Minute des Katholizismus in Nürnberg eine Marienkrönung, fünf Jahre vor Konfessionswechsel!"
Dr. Pablo de la Riestra

Lit.:
Die Rochuskapelle in Nürnberg, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu, 2021

________________________

"Auch die Hll. Katharina und Barbara dürften als Namenspatrone zweier weiblicher Familienmitglieder des Geschlechts der Imhoff Eingang in das Fensterprogramm gefunden haben. Beide Heiligen präsentieren ihre traditionellen Attribute: Katharina Schwert und Rad ihres Martyriums, Barbara anstelle des Turms nur den Kelch mit Hostie zur Kennzeichnung als Patronin der Sterbenden. In den Ecken wieder die Wappen Imhoff und Haller/Nützel.

Erneut scheinen ältere Arbeiten Hans von Kulmbachs – in der Art des Tucher-Epitaphs in St. Sebald–, aber auch Wolf Trauts Artelshofener Altar (München, Bayerisches Nationalmuseum, Inv. Nr. R 722) für die Vorlagen Pate gestanden zu haben. Stilistisch unmittelbar vergleichbar ist auch Kulmbachs Scheibenriss einer lesenden Maria (der Verkündigung?) (Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Markgräfliche Graphische Sammlung, Inv. Nr. H62/B 238), der laut umseitiger Beschriftung 1513 oder 1518 zu datieren ist, und ein etwa zeitgleiches Kartonfragment der Hl. Barbara als Schildhalterin (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. KdZ 12507)."

Quelle: Corpusvitrearum.de
https://corpusvitrearum.de/glasmalerei-im-kontext.html

- Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 10,1, Teil 1: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2002




Standort: Nürnberg, Rochuskapelle

Entwurf: Dürer, Rezeption

Umsetzung: Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Veit d. Ä., Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Werkstatt

Material: Glas

Foto 2021, Theo Noll

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens Detailansicht

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens

1520

Detailansicht


"Ihr Schöpfer war Veit Hirsvogel d. Ä. (1461–1526), der 1495 „Stadtglaser“ wurde und zu einer Art Monopol anspruchsvoller Aufträge gelangte. Er richtete sich nur nach Vorlagen der künstlerischen Prominenz: Dürer, Hans Baldung Grien und Hans von Kulmbach, was sich in der hervorragenden graphischen Qualität seiner auch farbig und technisch bemerkenswerten Gläser niederschlug.Wichtig ist zu wissen, dass zu diesem Zeitpunkt (1520) die Kombination von bunten Fenstern mit Blankverglasung (farblosen Butzenscheiben) längst bekannt war, um mehr natürliches Licht in den Raum einströmen zu lassen. Dies bestätigen nicht nur viele in situ erhaltene Werke, sondern auch Darstellungen der spätgotischen Malerei. Zahlungen an die Hirsvogelwerkstatt für Blankverglasung in Rochus haben sich erhalten.

Bei den halbrunden, dreiteiligen Fenstern wurde die Heilsgeschichte dargestellt, die zweibahnigen Fenster dagegen zeigen Namenspatrone der Nürnberger und Augsburger Linie der Imhoff. Alle elf Fenster weisen die Wappenallianz Imhoff/Haller/Nützel in den unteren Ecken der jeweiligen Bildkomposition auf, was sich auf den Kapellenstifter Konrad Imhoff bezieht, der in erster Ehe mit Magdalena Haller und in zweiter mit Ursula Nützel verheiratet war.

Das Achsen- oder Ostfenster im Chor zeigt sozusagen in letzter Minute des Katholizismus in Nürnberg eine Marienkrönung, fünf Jahre vor Konfessionswechsel!"
Dr. Pablo de la Riestra

Lit.:
Die Rochuskapelle in Nürnberg, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu, 2021

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"Auch die Hll. Katharina und Barbara dürften als Namenspatrone zweier weiblicher Familienmitglieder des Geschlechts der Imhoff Eingang in das Fensterprogramm gefunden haben. Beide Heiligen präsentieren ihre traditionellen Attribute: Katharina Schwert und Rad ihres Martyriums, Barbara anstelle des Turms nur den Kelch mit Hostie zur Kennzeichnung als Patronin der Sterbenden. In den Ecken wieder die Wappen Imhoff und Haller/Nützel.

Erneut scheinen ältere Arbeiten Hans von Kulmbachs – in der Art des Tucher-Epitaphs in St. Sebald–, aber auch Wolf Trauts Artelshofener Altar (München, Bayerisches Nationalmuseum, Inv. Nr. R 722) für die Vorlagen Pate gestanden zu haben. Stilistisch unmittelbar vergleichbar ist auch Kulmbachs Scheibenriss einer lesenden Maria (der Verkündigung?) (Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Markgräfliche Graphische Sammlung, Inv. Nr. H62/B 238), der laut umseitiger Beschriftung 1513 oder 1518 zu datieren ist, und ein etwa zeitgleiches Kartonfragment der Hl. Barbara als Schildhalterin (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. KdZ 12507)."

Quelle: Corpusvitrearum.de
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- Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 10,1, Teil 1: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2002




Standort: Nürnberg, Rochuskapelle

Entwurf: Dürer, Rezeption

Umsetzung: Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Veit d. Ä., Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Werkstatt

Material: Glas

Foto 2012, Pablo de la Riestra

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens Detailansicht

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens

1520

Detailansicht


"Ihr Schöpfer war Veit Hirsvogel d. Ä. (1461–1526), der 1495 „Stadtglaser“ wurde und zu einer Art Monopol anspruchsvoller Aufträge gelangte. Er richtete sich nur nach Vorlagen der künstlerischen Prominenz: Dürer, Hans Baldung Grien und Hans von Kulmbach, was sich in der hervorragenden graphischen Qualität seiner auch farbig und technisch bemerkenswerten Gläser niederschlug.Wichtig ist zu wissen, dass zu diesem Zeitpunkt (1520) die Kombination von bunten Fenstern mit Blankverglasung (farblosen Butzenscheiben) längst bekannt war, um mehr natürliches Licht in den Raum einströmen zu lassen. Dies bestätigen nicht nur viele in situ erhaltene Werke, sondern auch Darstellungen der spätgotischen Malerei. Zahlungen an die Hirsvogelwerkstatt für Blankverglasung in Rochus haben sich erhalten.

Bei den halbrunden, dreiteiligen Fenstern wurde die Heilsgeschichte dargestellt, die zweibahnigen Fenster dagegen zeigen Namenspatrone der Nürnberger und Augsburger Linie der Imhoff. Alle elf Fenster weisen die Wappenallianz Imhoff/Haller/Nützel in den unteren Ecken der jeweiligen Bildkomposition auf, was sich auf den Kapellenstifter Konrad Imhoff bezieht, der in erster Ehe mit Magdalena Haller und in zweiter mit Ursula Nützel verheiratet war.

Das Achsen- oder Ostfenster im Chor zeigt sozusagen in letzter Minute des Katholizismus in Nürnberg eine Marienkrönung, fünf Jahre vor Konfessionswechsel!"
Dr. Pablo de la Riestra

Lit.:
Die Rochuskapelle in Nürnberg, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu, 2021

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"Auch die Hll. Katharina und Barbara dürften als Namenspatrone zweier weiblicher Familienmitglieder des Geschlechts der Imhoff Eingang in das Fensterprogramm gefunden haben. Beide Heiligen präsentieren ihre traditionellen Attribute: Katharina Schwert und Rad ihres Martyriums, Barbara anstelle des Turms nur den Kelch mit Hostie zur Kennzeichnung als Patronin der Sterbenden. In den Ecken wieder die Wappen Imhoff und Haller/Nützel.

Erneut scheinen ältere Arbeiten Hans von Kulmbachs – in der Art des Tucher-Epitaphs in St. Sebald–, aber auch Wolf Trauts Artelshofener Altar (München, Bayerisches Nationalmuseum, Inv. Nr. R 722) für die Vorlagen Pate gestanden zu haben. Stilistisch unmittelbar vergleichbar ist auch Kulmbachs Scheibenriss einer lesenden Maria (der Verkündigung?) (Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Markgräfliche Graphische Sammlung, Inv. Nr. H62/B 238), der laut umseitiger Beschriftung 1513 oder 1518 zu datieren ist, und ein etwa zeitgleiches Kartonfragment der Hl. Barbara als Schildhalterin (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. KdZ 12507)."

Quelle: Corpusvitrearum.de
https://corpusvitrearum.de/glasmalerei-im-kontext.html

- Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 10,1, Teil 1: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2002




Standort: Nürnberg, Rochuskapelle

Entwurf: Dürer, Rezeption

Umsetzung: Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Veit d. Ä., Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Werkstatt

Material: Glas

Foto 2012, Pablo de la Riestra

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens links Adam Kraft, "Epitaph des Hans Rebeck" (1500) / rechts Albrecht Dürer, "Die Himmelfahrt Mariens" (1511)

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens

1520

links Adam Kraft, "Epitaph des Hans Rebeck" (1500) / rechts Albrecht Dürer, "Die Himmelfahrt Mariens" (1511)


"Ihr Schöpfer war Veit Hirsvogel d. Ä. (1461–1526), der 1495 „Stadtglaser“ wurde und zu einer Art Monopol anspruchsvoller Aufträge gelangte. Er richtete sich nur nach Vorlagen der künstlerischen Prominenz: Dürer, Hans Baldung Grien und Hans von Kulmbach, was sich in der hervorragenden graphischen Qualität seiner auch farbig und technisch bemerkenswerten Gläser niederschlug.Wichtig ist zu wissen, dass zu diesem Zeitpunkt (1520) die Kombination von bunten Fenstern mit Blankverglasung (farblosen Butzenscheiben) längst bekannt war, um mehr natürliches Licht in den Raum einströmen zu lassen. Dies bestätigen nicht nur viele in situ erhaltene Werke, sondern auch Darstellungen der spätgotischen Malerei. Zahlungen an die Hirsvogelwerkstatt für Blankverglasung in Rochus haben sich erhalten.

Bei den halbrunden, dreiteiligen Fenstern wurde die Heilsgeschichte dargestellt, die zweibahnigen Fenster dagegen zeigen Namenspatrone der Nürnberger und Augsburger Linie der Imhoff. Alle elf Fenster weisen die Wappenallianz Imhoff/Haller/Nützel in den unteren Ecken der jeweiligen Bildkomposition auf, was sich auf den Kapellenstifter Konrad Imhoff bezieht, der in erster Ehe mit Magdalena Haller und in zweiter mit Ursula Nützel verheiratet war.

Das Achsen- oder Ostfenster im Chor zeigt sozusagen in letzter Minute des Katholizismus in Nürnberg eine Marienkrönung, fünf Jahre vor Konfessionswechsel!"
Dr. Pablo de la Riestra

Lit.:
Die Rochuskapelle in Nürnberg, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu, 2021

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"Auch die Hll. Katharina und Barbara dürften als Namenspatrone zweier weiblicher Familienmitglieder des Geschlechts der Imhoff Eingang in das Fensterprogramm gefunden haben. Beide Heiligen präsentieren ihre traditionellen Attribute: Katharina Schwert und Rad ihres Martyriums, Barbara anstelle des Turms nur den Kelch mit Hostie zur Kennzeichnung als Patronin der Sterbenden. In den Ecken wieder die Wappen Imhoff und Haller/Nützel.

Erneut scheinen ältere Arbeiten Hans von Kulmbachs – in der Art des Tucher-Epitaphs in St. Sebald–, aber auch Wolf Trauts Artelshofener Altar (München, Bayerisches Nationalmuseum, Inv. Nr. R 722) für die Vorlagen Pate gestanden zu haben. Stilistisch unmittelbar vergleichbar ist auch Kulmbachs Scheibenriss einer lesenden Maria (der Verkündigung?) (Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Markgräfliche Graphische Sammlung, Inv. Nr. H62/B 238), der laut umseitiger Beschriftung 1513 oder 1518 zu datieren ist, und ein etwa zeitgleiches Kartonfragment der Hl. Barbara als Schildhalterin (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. KdZ 12507)."

Quelle: Corpusvitrearum.de
https://corpusvitrearum.de/glasmalerei-im-kontext.html

- Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 10,1, Teil 1: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2002




Standort: Nürnberg, Rochuskapelle

Entwurf: Dürer, Rezeption

Umsetzung: Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Veit d. Ä., Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Werkstatt

Material: Glas

Foto 2012, Pablo de la Riestra

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens Bildvergleich mit der Himmelfahrt Mariens von Albrecht Dürer (1511)

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens

1520

Bildvergleich mit der Himmelfahrt Mariens von Albrecht Dürer (1511)


"Ihr Schöpfer war Veit Hirsvogel d. Ä. (1461–1526), der 1495 „Stadtglaser“ wurde und zu einer Art Monopol anspruchsvoller Aufträge gelangte. Er richtete sich nur nach Vorlagen der künstlerischen Prominenz: Dürer, Hans Baldung Grien und Hans von Kulmbach, was sich in der hervorragenden graphischen Qualität seiner auch farbig und technisch bemerkenswerten Gläser niederschlug.Wichtig ist zu wissen, dass zu diesem Zeitpunkt (1520) die Kombination von bunten Fenstern mit Blankverglasung (farblosen Butzenscheiben) längst bekannt war, um mehr natürliches Licht in den Raum einströmen zu lassen. Dies bestätigen nicht nur viele in situ erhaltene Werke, sondern auch Darstellungen der spätgotischen Malerei. Zahlungen an die Hirsvogelwerkstatt für Blankverglasung in Rochus haben sich erhalten.

Bei den halbrunden, dreiteiligen Fenstern wurde die Heilsgeschichte dargestellt, die zweibahnigen Fenster dagegen zeigen Namenspatrone der Nürnberger und Augsburger Linie der Imhoff. Alle elf Fenster weisen die Wappenallianz Imhoff/Haller/Nützel in den unteren Ecken der jeweiligen Bildkomposition auf, was sich auf den Kapellenstifter Konrad Imhoff bezieht, der in erster Ehe mit Magdalena Haller und in zweiter mit Ursula Nützel verheiratet war.

Das Achsen- oder Ostfenster im Chor zeigt sozusagen in letzter Minute des Katholizismus in Nürnberg eine Marienkrönung, fünf Jahre vor Konfessionswechsel!"
Dr. Pablo de la Riestra

Lit.:
Die Rochuskapelle in Nürnberg, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu, 2021

________________________

"Auch die Hll. Katharina und Barbara dürften als Namenspatrone zweier weiblicher Familienmitglieder des Geschlechts der Imhoff Eingang in das Fensterprogramm gefunden haben. Beide Heiligen präsentieren ihre traditionellen Attribute: Katharina Schwert und Rad ihres Martyriums, Barbara anstelle des Turms nur den Kelch mit Hostie zur Kennzeichnung als Patronin der Sterbenden. In den Ecken wieder die Wappen Imhoff und Haller/Nützel.

Erneut scheinen ältere Arbeiten Hans von Kulmbachs – in der Art des Tucher-Epitaphs in St. Sebald–, aber auch Wolf Trauts Artelshofener Altar (München, Bayerisches Nationalmuseum, Inv. Nr. R 722) für die Vorlagen Pate gestanden zu haben. Stilistisch unmittelbar vergleichbar ist auch Kulmbachs Scheibenriss einer lesenden Maria (der Verkündigung?) (Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Markgräfliche Graphische Sammlung, Inv. Nr. H62/B 238), der laut umseitiger Beschriftung 1513 oder 1518 zu datieren ist, und ein etwa zeitgleiches Kartonfragment der Hl. Barbara als Schildhalterin (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. KdZ 12507)."

Quelle: Corpusvitrearum.de
https://corpusvitrearum.de/glasmalerei-im-kontext.html

- Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 10,1, Teil 1: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2002




Standort: Nürnberg, Rochuskapelle

Entwurf: Dürer, Rezeption

Umsetzung: Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Veit d. Ä., Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Werkstatt

Material: Glas

Foto 2021, Pablo de la Riestra

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens Bildvergleich mit der Himmelfahrt Mariens von Albrecht Dürer (1511)

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens

Info

1520


Bildvergleich mit der Himmelfahrt Mariens von Albrecht Dürer (1511)


Foto 2021, Pablo de la Riestra

"Ihr Schöpfer war Veit Hirsvogel d. Ä. (1461–1526), der 1495 „Stadtglaser“ wurde und zu einer Art Monopol anspruchsvoller Aufträge gelangte. Er richtete sich nur nach Vorlagen der künstlerischen Prominenz: Dürer, Hans Baldung Grien und Hans von Kulmbach, was sich in der hervorragenden graphischen Qualität seiner auch farbig und technisch bemerkenswerten Gläser niederschlug.Wichtig ist zu wissen, dass zu diesem Zeitpunkt (1520) die Kombination von bunten Fenstern mit Blankverglasung (farblosen Butzenscheiben) längst bekannt war, um mehr natürliches Licht in den Raum einströmen zu lassen. Dies bestätigen nicht nur viele in situ erhaltene Werke, sondern auch Darstellungen der spätgotischen Malerei. Zahlungen an die Hirsvogelwerkstatt für Blankverglasung in Rochus haben sich erhalten.

Bei den halbrunden, dreiteiligen Fenstern wurde die Heilsgeschichte dargestellt, die zweibahnigen Fenster dagegen zeigen Namenspatrone der Nürnberger und Augsburger Linie der Imhoff. Alle elf Fenster weisen die Wappenallianz Imhoff/Haller/Nützel in den unteren Ecken der jeweiligen Bildkomposition auf, was sich auf den Kapellenstifter Konrad Imhoff bezieht, der in erster Ehe mit Magdalena Haller und in zweiter mit Ursula Nützel verheiratet war.

Das Achsen- oder Ostfenster im Chor zeigt sozusagen in letzter Minute des Katholizismus in Nürnberg eine Marienkrönung, fünf Jahre vor Konfessionswechsel!"
Dr. Pablo de la Riestra

Lit.:
Die Rochuskapelle in Nürnberg, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu, 2021

________________________

"Auch die Hll. Katharina und Barbara dürften als Namenspatrone zweier weiblicher Familienmitglieder des Geschlechts der Imhoff Eingang in das Fensterprogramm gefunden haben. Beide Heiligen präsentieren ihre traditionellen Attribute: Katharina Schwert und Rad ihres Martyriums, Barbara anstelle des Turms nur den Kelch mit Hostie zur Kennzeichnung als Patronin der Sterbenden. In den Ecken wieder die Wappen Imhoff und Haller/Nützel.

Erneut scheinen ältere Arbeiten Hans von Kulmbachs – in der Art des Tucher-Epitaphs in St. Sebald–, aber auch Wolf Trauts Artelshofener Altar (München, Bayerisches Nationalmuseum, Inv. Nr. R 722) für die Vorlagen Pate gestanden zu haben. Stilistisch unmittelbar vergleichbar ist auch Kulmbachs Scheibenriss einer lesenden Maria (der Verkündigung?) (Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Markgräfliche Graphische Sammlung, Inv. Nr. H62/B 238), der laut umseitiger Beschriftung 1513 oder 1518 zu datieren ist, und ein etwa zeitgleiches Kartonfragment der Hl. Barbara als Schildhalterin (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. KdZ 12507)."

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Standort: Nürnberg, Rochuskapelle

Entwurf: Dürer, Rezeption

Umsetzung: Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Veit d. Ä., Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Werkstatt

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Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens Bildvergleich mit der Himmelfahrt Mariens von Albrecht Dürer (1511)

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens

Info

1520


Bildvergleich mit der Himmelfahrt Mariens von Albrecht Dürer (1511)


Foto 2021, Pablo de la Riestra

"Ihr Schöpfer war Veit Hirsvogel d. Ä. (1461–1526), der 1495 „Stadtglaser“ wurde und zu einer Art Monopol anspruchsvoller Aufträge gelangte. Er richtete sich nur nach Vorlagen der künstlerischen Prominenz: Dürer, Hans Baldung Grien und Hans von Kulmbach, was sich in der hervorragenden graphischen Qualität seiner auch farbig und technisch bemerkenswerten Gläser niederschlug.Wichtig ist zu wissen, dass zu diesem Zeitpunkt (1520) die Kombination von bunten Fenstern mit Blankverglasung (farblosen Butzenscheiben) längst bekannt war, um mehr natürliches Licht in den Raum einströmen zu lassen. Dies bestätigen nicht nur viele in situ erhaltene Werke, sondern auch Darstellungen der spätgotischen Malerei. Zahlungen an die Hirsvogelwerkstatt für Blankverglasung in Rochus haben sich erhalten.

Bei den halbrunden, dreiteiligen Fenstern wurde die Heilsgeschichte dargestellt, die zweibahnigen Fenster dagegen zeigen Namenspatrone der Nürnberger und Augsburger Linie der Imhoff. Alle elf Fenster weisen die Wappenallianz Imhoff/Haller/Nützel in den unteren Ecken der jeweiligen Bildkomposition auf, was sich auf den Kapellenstifter Konrad Imhoff bezieht, der in erster Ehe mit Magdalena Haller und in zweiter mit Ursula Nützel verheiratet war.

Das Achsen- oder Ostfenster im Chor zeigt sozusagen in letzter Minute des Katholizismus in Nürnberg eine Marienkrönung, fünf Jahre vor Konfessionswechsel!"
Dr. Pablo de la Riestra

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Die Rochuskapelle in Nürnberg, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu, 2021

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"Auch die Hll. Katharina und Barbara dürften als Namenspatrone zweier weiblicher Familienmitglieder des Geschlechts der Imhoff Eingang in das Fensterprogramm gefunden haben. Beide Heiligen präsentieren ihre traditionellen Attribute: Katharina Schwert und Rad ihres Martyriums, Barbara anstelle des Turms nur den Kelch mit Hostie zur Kennzeichnung als Patronin der Sterbenden. In den Ecken wieder die Wappen Imhoff und Haller/Nützel.

Erneut scheinen ältere Arbeiten Hans von Kulmbachs – in der Art des Tucher-Epitaphs in St. Sebald–, aber auch Wolf Trauts Artelshofener Altar (München, Bayerisches Nationalmuseum, Inv. Nr. R 722) für die Vorlagen Pate gestanden zu haben. Stilistisch unmittelbar vergleichbar ist auch Kulmbachs Scheibenriss einer lesenden Maria (der Verkündigung?) (Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Markgräfliche Graphische Sammlung, Inv. Nr. H62/B 238), der laut umseitiger Beschriftung 1513 oder 1518 zu datieren ist, und ein etwa zeitgleiches Kartonfragment der Hl. Barbara als Schildhalterin (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. KdZ 12507)."

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Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens Bildvergleich mit der Himmelfahrt Mariens von Albrecht Dürer (1511)

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens

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Bildvergleich mit der Himmelfahrt Mariens von Albrecht Dürer (1511)


"Ihr Schöpfer war Veit Hirsvogel d. Ä. (1461–1526), der 1495 „Stadtglaser“ wurde und zu einer Art Monopol anspruchsvoller Aufträge gelangte. Er richtete sich nur nach Vorlagen der künstlerischen Prominenz: Dürer, Hans Baldung Grien und Hans von Kulmbach, was sich in der hervorragenden graphischen Qualität seiner auch farbig und technisch bemerkenswerten Gläser niederschlug.Wichtig ist zu wissen, dass zu diesem Zeitpunkt (1520) die Kombination von bunten Fenstern mit Blankverglasung (farblosen Butzenscheiben) längst bekannt war, um mehr natürliches Licht in den Raum einströmen zu lassen. Dies bestätigen nicht nur viele in situ erhaltene Werke, sondern auch Darstellungen der spätgotischen Malerei. Zahlungen an die Hirsvogelwerkstatt für Blankverglasung in Rochus haben sich erhalten.

Bei den halbrunden, dreiteiligen Fenstern wurde die Heilsgeschichte dargestellt, die zweibahnigen Fenster dagegen zeigen Namenspatrone der Nürnberger und Augsburger Linie der Imhoff. Alle elf Fenster weisen die Wappenallianz Imhoff/Haller/Nützel in den unteren Ecken der jeweiligen Bildkomposition auf, was sich auf den Kapellenstifter Konrad Imhoff bezieht, der in erster Ehe mit Magdalena Haller und in zweiter mit Ursula Nützel verheiratet war.

Das Achsen- oder Ostfenster im Chor zeigt sozusagen in letzter Minute des Katholizismus in Nürnberg eine Marienkrönung, fünf Jahre vor Konfessionswechsel!"
Dr. Pablo de la Riestra

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"Auch die Hll. Katharina und Barbara dürften als Namenspatrone zweier weiblicher Familienmitglieder des Geschlechts der Imhoff Eingang in das Fensterprogramm gefunden haben. Beide Heiligen präsentieren ihre traditionellen Attribute: Katharina Schwert und Rad ihres Martyriums, Barbara anstelle des Turms nur den Kelch mit Hostie zur Kennzeichnung als Patronin der Sterbenden. In den Ecken wieder die Wappen Imhoff und Haller/Nützel.

Erneut scheinen ältere Arbeiten Hans von Kulmbachs – in der Art des Tucher-Epitaphs in St. Sebald–, aber auch Wolf Trauts Artelshofener Altar (München, Bayerisches Nationalmuseum, Inv. Nr. R 722) für die Vorlagen Pate gestanden zu haben. Stilistisch unmittelbar vergleichbar ist auch Kulmbachs Scheibenriss einer lesenden Maria (der Verkündigung?) (Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Markgräfliche Graphische Sammlung, Inv. Nr. H62/B 238), der laut umseitiger Beschriftung 1513 oder 1518 zu datieren ist, und ein etwa zeitgleiches Kartonfragment der Hl. Barbara als Schildhalterin (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. KdZ 12507)."

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Standort: Nürnberg, Rochuskapelle

Entwurf: Dürer, Rezeption

Umsetzung: Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Veit d. Ä., Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Werkstatt

Material: Glas

Foto 2021, Pablo de la Riestra, Theo Noll

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens Bildvergleich mit der Himmelfahrt Mariens von Albrecht Dürer (1511)

Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens

1520

Bildvergleich mit der Himmelfahrt Mariens von Albrecht Dürer (1511)


"Ihr Schöpfer war Veit Hirsvogel d. Ä. (1461–1526), der 1495 „Stadtglaser“ wurde und zu einer Art Monopol anspruchsvoller Aufträge gelangte. Er richtete sich nur nach Vorlagen der künstlerischen Prominenz: Dürer, Hans Baldung Grien und Hans von Kulmbach, was sich in der hervorragenden graphischen Qualität seiner auch farbig und technisch bemerkenswerten Gläser niederschlug.Wichtig ist zu wissen, dass zu diesem Zeitpunkt (1520) die Kombination von bunten Fenstern mit Blankverglasung (farblosen Butzenscheiben) längst bekannt war, um mehr natürliches Licht in den Raum einströmen zu lassen. Dies bestätigen nicht nur viele in situ erhaltene Werke, sondern auch Darstellungen der spätgotischen Malerei. Zahlungen an die Hirsvogelwerkstatt für Blankverglasung in Rochus haben sich erhalten.

Bei den halbrunden, dreiteiligen Fenstern wurde die Heilsgeschichte dargestellt, die zweibahnigen Fenster dagegen zeigen Namenspatrone der Nürnberger und Augsburger Linie der Imhoff. Alle elf Fenster weisen die Wappenallianz Imhoff/Haller/Nützel in den unteren Ecken der jeweiligen Bildkomposition auf, was sich auf den Kapellenstifter Konrad Imhoff bezieht, der in erster Ehe mit Magdalena Haller und in zweiter mit Ursula Nützel verheiratet war.

Das Achsen- oder Ostfenster im Chor zeigt sozusagen in letzter Minute des Katholizismus in Nürnberg eine Marienkrönung, fünf Jahre vor Konfessionswechsel!"
Dr. Pablo de la Riestra

Lit.:
Die Rochuskapelle in Nürnberg, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu, 2021

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"Auch die Hll. Katharina und Barbara dürften als Namenspatrone zweier weiblicher Familienmitglieder des Geschlechts der Imhoff Eingang in das Fensterprogramm gefunden haben. Beide Heiligen präsentieren ihre traditionellen Attribute: Katharina Schwert und Rad ihres Martyriums, Barbara anstelle des Turms nur den Kelch mit Hostie zur Kennzeichnung als Patronin der Sterbenden. In den Ecken wieder die Wappen Imhoff und Haller/Nützel.

Erneut scheinen ältere Arbeiten Hans von Kulmbachs – in der Art des Tucher-Epitaphs in St. Sebald–, aber auch Wolf Trauts Artelshofener Altar (München, Bayerisches Nationalmuseum, Inv. Nr. R 722) für die Vorlagen Pate gestanden zu haben. Stilistisch unmittelbar vergleichbar ist auch Kulmbachs Scheibenriss einer lesenden Maria (der Verkündigung?) (Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Markgräfliche Graphische Sammlung, Inv. Nr. H62/B 238), der laut umseitiger Beschriftung 1513 oder 1518 zu datieren ist, und ein etwa zeitgleiches Kartonfragment der Hl. Barbara als Schildhalterin (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. KdZ 12507)."

Quelle: Corpusvitrearum.de
https://corpusvitrearum.de/glasmalerei-im-kontext.html

- Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 10,1, Teil 1: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2002




Standort: Nürnberg, Rochuskapelle

Entwurf: Dürer, Rezeption

Umsetzung: Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Veit d. Ä., Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel), Werkstatt

Material: Glas

Foto 2021, Pablo de la Riestra

Werkstatt
Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel)

Weitere Werke

Fenster I 2 des Sebalder Chörleins / Pfinzingfenster
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Gekreuzigter mit Maria und Johannes
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Fenster n VI
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Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens
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Rochuskapelle / Fenster nII / Die Hll. Laurentius und Stephanus
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Rochuskapelle / Fenster sII / Hll. Petrus und Sebaldus
Rochuskapelle / Fenster sII / Hll. Petrus und Sebaldus
Rochuskapelle / Fenster nIII / Anbetung der Könige
Rochuskapelle / Fenster nIII / Anbetung der Könige
Rochuskapelle / Fenster sIII / Hll. Katharina und Barbara
Rochuskapelle / Fenster sIII / Hll. Katharina und Barbara
Rochuskapelle / Fenster nIV / Hll. Johannes der Täufer und Hieronymus
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Rochuskapelle / Fenster s IV / Hl. Papst
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Rochuskapelle / Fenster sV / Hll. Ursula und Apollonia
Rochuskapelle / Fenster sV / Hll. Ursula und Apollonia
Rochuskapelle / Fenster nV / Hll. Ludwig und Franziskus
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Rochuskapelle / Fenster sVI / Hll. Anna Selbdritt und Helena
Rochuskapelle / Fenster sVI / Hll. Anna Selbdritt und Helena
Rochuskapelle / Fenster wI / Kreuzigung Christi
Rochuskapelle / Fenster wI / Kreuzigung Christi
Giebelfenster
Giebelfenster

Veit d. Ä.
Hirsvogel (Hirschvogel, Hirsfogel)

Weitere Werke

Hirsvogel Epitaph
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Bamberger Fenster
Bamberger Fenster
Mosesfenster
Mosesfenster
Achsen- bzw. Ostfenster
Achsen- bzw. Ostfenster
Loeffelholz-Fenster
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Schmidmayer-Fenster
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St. Bartholomäus, Chorfenster n II
St. Bartholomäus, Chorfenster n II
Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens
Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens
Rochuskapelle / Fenster nII / Die Hll. Laurentius und Stephanus
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Rochuskapelle / Fenster sII / Hll. Petrus und Sebaldus
Rochuskapelle / Fenster sII / Hll. Petrus und Sebaldus
Rochuskapelle / Fenster nIV / Hll. Johannes der Täufer und Hieronymus
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Rochuskapelle / Fenster sIII / Hll. Katharina und Barbara
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Rochuskapelle / Fenster s IV / Hl. Papst
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Rochuskapelle / Fenster nV / Hll. Ludwig und Franziskus
Rochuskapelle / Fenster nV / Hll. Ludwig und Franziskus
Rochuskapelle / Fenster sV / Hll. Ursula und Apollonia
Rochuskapelle / Fenster sV / Hll. Ursula und Apollonia
Rochuskapelle / Fenster sVI / Hll. Anna Selbdritt und Helena
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Rochuskapelle / Fenster wI / Kreuzigung Christi
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Rezeption
Dürer

Weitere Werke

Kopie des hl. Eustachius nach Albrecht Dürer
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Bergheimer Altar
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Epitaph für den Priester Dr. Leonhard Oelhafen
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Der heilige Pantaleon
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Rochuskapelle / Fenster I / Die Himmelfahrt Mariens
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Rochuskapelle / Fenster nIII / Anbetung der Könige
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Himmelfahrt und Krönung Mariä
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Rhinocerus
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Der Hase (Rom)
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San Huberto (eigentlich Eustachius)
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Die Beweinung Christi
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Dürersche Stiftungstafel
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Portrait des Michael Wolgemut
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Die Geißelung Christi
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Madonna degli Animali
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Christus als Schmerzensmann
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Dürer-Statuette
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Polyeder der Melencolia I
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Barbara Dürer
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