Zum kriegszerstörten Palais rechts (Vorkriegsnummerrung Neutorgraben 11) vgl. Vereinschronik, in: Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg. Jahresbericht über das sechsunddreißigste Vereinsjahr 1913, Nürnberg 1914, S. 8-9:
Ein Stich von J. A. Delsenbach von 1715 zeigt uns den alten Zustand des Hauses mit dem Garten, dessen Begrenzung durch eine Reihe zum Teil heute [1913!] noch erhaltener steinerner Figuren gebildet wird, Allegorisierungen der vier Jahreszeiten, sowie vier Putten, zu tanzenden Pärchen vereinigt. In einem der heute einen großen Teil dieses Gartengeländes einnehmenden drei hohen Wohnhäuser fand sich im Keller der Rest einer prachtvollen Fontäne, die gleichfalls auf dem Delsenbachschen Stich angedeutet ist und, vom Redner [der Architekt Friedrich August Nagel] renoviert, im verflossenen Frühjahr in einem Garten des Sebalder Burgfriedens zur Aufstellung kommen sollte. Sie stellt eine Sirene und einen Schwan dar, die sich zärtlich umarmen. Besitzer des Hauses und Gartens war um 1710 herum der Rat und Resident des Königs von Preußen in Nürnberg Isaak Buirette von Oehlefeld.
Ernst Mummenhoff: Das Findel- und Waisenhaus zu Nürnberg ( Teil 1 ), in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 21 ( 1915 ), S. 57-336, hier S. 58-59: […] es konnte doch auch einmal vorkommen, daß ein hochgestellter, von mehr moderner Empfindung angekränkelter Herr an dem Viehtreiben der Findel mit seinen Unzuträglichkeiten in unmittelbarster Nähe seines Hauses Anstoß nahm und es abgestellt wissen wollte. Das war der k. preußische Geheime Rat und Ministerresident v. Buirette, der im Eckhaus am Graben dem Neutor gegenüber wohnte. Als der Findelhirt auf dem Platze vor dem Hause im Jahre 1734 das Findelvieh weidete, wie es hier wie auch an anderen Plätzen um die Stadt in Übung war, kam der Läufer des Herrn Buirette hinzu und bedeutete ihm auf Befehl seines Herrn, er solle das Vieh von dessen Eigentum weiter treiben. Der Findelhirt erwiderte darauf, daß er für dieses Mal dem Befehl nicht nachkommen könne, es müßte ihm erst von Obrigkeitswegen, die zu diesen Plätzen mehr Recht hätte, verboten werden. Worauf der Läufer dem Hirten mit einer Peitsche, die er bei sich trug, sechs Hiebe versetzte. Dann kam aber noch ein Bedienter des Herrn Buirette zu Pferde ganz unversehens in die Herde hineingesprengt, trieb sie auseinander und drohte dem Hirten, er werde ihn totschießen, was er auch, wie der Bericht meldet, ausgeführt hätte, wenn er nicht von dem Torschreiber abgehalten worden wäre. Das war dem Rat denn doch ein starkes Stück und er zeigte sich, obschon er es mit einem k. preußischen Residenten zu tun hatte, sehr entschieden und energisch. Zunächst wurden der Torschreiber, die Schildwache am Neuen Tor und alle, die den Handel mit angehört und gesehen, ins Verhör genommen. Dann ließ sich der Rat die Buirettischen Gartenakta und den wegen dieses Gartens errichteten Revers vorlegen und in Erwägung ziehen, wie in der Sache ferner zu verfahren und was diesfalls für eine nachdrucksame Ahndung vorzunehmen sei, da dieser Unfug gleich bei der Wacht vor sich gegangen, und ob nicht bei der ganzen Sachlage den Buirettischen der Verkauf des Gartens an einen Nürnberger Bürger aufzuerlegen sei. Inzwischen aber soll mit der Betreibung des Platzes fortgefahren und für den Fall der weiteren unbefugten Turbation dem Hirten von der Wache am Neuen Tor Beistand geleistet und vom Kriegsamt dazu die erforderliche Order erteilt werden […]“.
Der Konflikt zwischen dem Rat und Buirette zog sich bis 1740 hin, schließlich wies der Rat den Hirten an, er solle „mit dem Weiden um den Buirettischen Garten gute Vorsicht gebrauchen“.
Foto 2015, Theo Noll
Detailansicht mit Seilerei
Zum kriegszerstörten Palais rechts (Vorkriegsnummerrung Neutorgraben 11) vgl. Vereinschronik, in: Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg. Jahresbericht über das sechsunddreißigste Vereinsjahr 1913, Nürnberg 1914, S. 8-9:
Ein Stich von J. A. Delsenbach von 1715 zeigt uns den alten Zustand des Hauses mit dem Garten, dessen Begrenzung durch eine Reihe zum Teil heute [1913!] noch erhaltener steinerner Figuren gebildet wird, Allegorisierungen der vier Jahreszeiten, sowie vier Putten, zu tanzenden Pärchen vereinigt. In einem der heute einen großen Teil dieses Gartengeländes einnehmenden drei hohen Wohnhäuser fand sich im Keller der Rest einer prachtvollen Fontäne, die gleichfalls auf dem Delsenbachschen Stich angedeutet ist und, vom Redner [der Architekt Friedrich August Nagel] renoviert, im verflossenen Frühjahr in einem Garten des Sebalder Burgfriedens zur Aufstellung kommen sollte. Sie stellt eine Sirene und einen Schwan dar, die sich zärtlich umarmen. Besitzer des Hauses und Gartens war um 1710 herum der Rat und Resident des Königs von Preußen in Nürnberg Isaak Buirette von Oehlefeld.
Ernst Mummenhoff: Das Findel- und Waisenhaus zu Nürnberg ( Teil 1 ), in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 21 ( 1915 ), S. 57-336, hier S. 58-59: […] es konnte doch auch einmal vorkommen, daß ein hochgestellter, von mehr moderner Empfindung angekränkelter Herr an dem Viehtreiben der Findel mit seinen Unzuträglichkeiten in unmittelbarster Nähe seines Hauses Anstoß nahm und es abgestellt wissen wollte. Das war der k. preußische Geheime Rat und Ministerresident v. Buirette, der im Eckhaus am Graben dem Neutor gegenüber wohnte. Als der Findelhirt auf dem Platze vor dem Hause im Jahre 1734 das Findelvieh weidete, wie es hier wie auch an anderen Plätzen um die Stadt in Übung war, kam der Läufer des Herrn Buirette hinzu und bedeutete ihm auf Befehl seines Herrn, er solle das Vieh von dessen Eigentum weiter treiben. Der Findelhirt erwiderte darauf, daß er für dieses Mal dem Befehl nicht nachkommen könne, es müßte ihm erst von Obrigkeitswegen, die zu diesen Plätzen mehr Recht hätte, verboten werden. Worauf der Läufer dem Hirten mit einer Peitsche, die er bei sich trug, sechs Hiebe versetzte. Dann kam aber noch ein Bedienter des Herrn Buirette zu Pferde ganz unversehens in die Herde hineingesprengt, trieb sie auseinander und drohte dem Hirten, er werde ihn totschießen, was er auch, wie der Bericht meldet, ausgeführt hätte, wenn er nicht von dem Torschreiber abgehalten worden wäre. Das war dem Rat denn doch ein starkes Stück und er zeigte sich, obschon er es mit einem k. preußischen Residenten zu tun hatte, sehr entschieden und energisch. Zunächst wurden der Torschreiber, die Schildwache am Neuen Tor und alle, die den Handel mit angehört und gesehen, ins Verhör genommen. Dann ließ sich der Rat die Buirettischen Gartenakta und den wegen dieses Gartens errichteten Revers vorlegen und in Erwägung ziehen, wie in der Sache ferner zu verfahren und was diesfalls für eine nachdrucksame Ahndung vorzunehmen sei, da dieser Unfug gleich bei der Wacht vor sich gegangen, und ob nicht bei der ganzen Sachlage den Buirettischen der Verkauf des Gartens an einen Nürnberger Bürger aufzuerlegen sei. Inzwischen aber soll mit der Betreibung des Platzes fortgefahren und für den Fall der weiteren unbefugten Turbation dem Hirten von der Wache am Neuen Tor Beistand geleistet und vom Kriegsamt dazu die erforderliche Order erteilt werden […]“.
Der Konflikt zwischen dem Rat und Buirette zog sich bis 1740 hin, schließlich wies der Rat den Hirten an, er solle „mit dem Weiden um den Buirettischen Garten gute Vorsicht gebrauchen“.
Foto 2015, Theo Noll
Detailansicht mit Seilerei
Zum kriegszerstörten Palais rechts (Vorkriegsnummerrung Neutorgraben 11) vgl. Vereinschronik, in: Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg. Jahresbericht über das sechsunddreißigste Vereinsjahr 1913, Nürnberg 1914, S. 8-9:
Ein Stich von J. A. Delsenbach von 1715 zeigt uns den alten Zustand des Hauses mit dem Garten, dessen Begrenzung durch eine Reihe zum Teil heute [1913!] noch erhaltener steinerner Figuren gebildet wird, Allegorisierungen der vier Jahreszeiten, sowie vier Putten, zu tanzenden Pärchen vereinigt. In einem der heute einen großen Teil dieses Gartengeländes einnehmenden drei hohen Wohnhäuser fand sich im Keller der Rest einer prachtvollen Fontäne, die gleichfalls auf dem Delsenbachschen Stich angedeutet ist und, vom Redner [der Architekt Friedrich August Nagel] renoviert, im verflossenen Frühjahr in einem Garten des Sebalder Burgfriedens zur Aufstellung kommen sollte. Sie stellt eine Sirene und einen Schwan dar, die sich zärtlich umarmen. Besitzer des Hauses und Gartens war um 1710 herum der Rat und Resident des Königs von Preußen in Nürnberg Isaak Buirette von Oehlefeld.
Ernst Mummenhoff: Das Findel- und Waisenhaus zu Nürnberg ( Teil 1 ), in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 21 ( 1915 ), S. 57-336, hier S. 58-59: […] es konnte doch auch einmal vorkommen, daß ein hochgestellter, von mehr moderner Empfindung angekränkelter Herr an dem Viehtreiben der Findel mit seinen Unzuträglichkeiten in unmittelbarster Nähe seines Hauses Anstoß nahm und es abgestellt wissen wollte. Das war der k. preußische Geheime Rat und Ministerresident v. Buirette, der im Eckhaus am Graben dem Neutor gegenüber wohnte. Als der Findelhirt auf dem Platze vor dem Hause im Jahre 1734 das Findelvieh weidete, wie es hier wie auch an anderen Plätzen um die Stadt in Übung war, kam der Läufer des Herrn Buirette hinzu und bedeutete ihm auf Befehl seines Herrn, er solle das Vieh von dessen Eigentum weiter treiben. Der Findelhirt erwiderte darauf, daß er für dieses Mal dem Befehl nicht nachkommen könne, es müßte ihm erst von Obrigkeitswegen, die zu diesen Plätzen mehr Recht hätte, verboten werden. Worauf der Läufer dem Hirten mit einer Peitsche, die er bei sich trug, sechs Hiebe versetzte. Dann kam aber noch ein Bedienter des Herrn Buirette zu Pferde ganz unversehens in die Herde hineingesprengt, trieb sie auseinander und drohte dem Hirten, er werde ihn totschießen, was er auch, wie der Bericht meldet, ausgeführt hätte, wenn er nicht von dem Torschreiber abgehalten worden wäre. Das war dem Rat denn doch ein starkes Stück und er zeigte sich, obschon er es mit einem k. preußischen Residenten zu tun hatte, sehr entschieden und energisch. Zunächst wurden der Torschreiber, die Schildwache am Neuen Tor und alle, die den Handel mit angehört und gesehen, ins Verhör genommen. Dann ließ sich der Rat die Buirettischen Gartenakta und den wegen dieses Gartens errichteten Revers vorlegen und in Erwägung ziehen, wie in der Sache ferner zu verfahren und was diesfalls für eine nachdrucksame Ahndung vorzunehmen sei, da dieser Unfug gleich bei der Wacht vor sich gegangen, und ob nicht bei der ganzen Sachlage den Buirettischen der Verkauf des Gartens an einen Nürnberger Bürger aufzuerlegen sei. Inzwischen aber soll mit der Betreibung des Platzes fortgefahren und für den Fall der weiteren unbefugten Turbation dem Hirten von der Wache am Neuen Tor Beistand geleistet und vom Kriegsamt dazu die erforderliche Order erteilt werden […]“.
Der Konflikt zwischen dem Rat und Buirette zog sich bis 1740 hin, schließlich wies der Rat den Hirten an, er solle „mit dem Weiden um den Buirettischen Garten gute Vorsicht gebrauchen“.
Foto 2015, Theo Noll
Detailansicht
Zum kriegszerstörten Palais rechts (Vorkriegsnummerrung Neutorgraben 11) vgl. Vereinschronik, in: Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg. Jahresbericht über das sechsunddreißigste Vereinsjahr 1913, Nürnberg 1914, S. 8-9:
Ein Stich von J. A. Delsenbach von 1715 zeigt uns den alten Zustand des Hauses mit dem Garten, dessen Begrenzung durch eine Reihe zum Teil heute [1913!] noch erhaltener steinerner Figuren gebildet wird, Allegorisierungen der vier Jahreszeiten, sowie vier Putten, zu tanzenden Pärchen vereinigt. In einem der heute einen großen Teil dieses Gartengeländes einnehmenden drei hohen Wohnhäuser fand sich im Keller der Rest einer prachtvollen Fontäne, die gleichfalls auf dem Delsenbachschen Stich angedeutet ist und, vom Redner [der Architekt Friedrich August Nagel] renoviert, im verflossenen Frühjahr in einem Garten des Sebalder Burgfriedens zur Aufstellung kommen sollte. Sie stellt eine Sirene und einen Schwan dar, die sich zärtlich umarmen. Besitzer des Hauses und Gartens war um 1710 herum der Rat und Resident des Königs von Preußen in Nürnberg Isaak Buirette von Oehlefeld.
Ernst Mummenhoff: Das Findel- und Waisenhaus zu Nürnberg ( Teil 1 ), in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 21 ( 1915 ), S. 57-336, hier S. 58-59: […] es konnte doch auch einmal vorkommen, daß ein hochgestellter, von mehr moderner Empfindung angekränkelter Herr an dem Viehtreiben der Findel mit seinen Unzuträglichkeiten in unmittelbarster Nähe seines Hauses Anstoß nahm und es abgestellt wissen wollte. Das war der k. preußische Geheime Rat und Ministerresident v. Buirette, der im Eckhaus am Graben dem Neutor gegenüber wohnte. Als der Findelhirt auf dem Platze vor dem Hause im Jahre 1734 das Findelvieh weidete, wie es hier wie auch an anderen Plätzen um die Stadt in Übung war, kam der Läufer des Herrn Buirette hinzu und bedeutete ihm auf Befehl seines Herrn, er solle das Vieh von dessen Eigentum weiter treiben. Der Findelhirt erwiderte darauf, daß er für dieses Mal dem Befehl nicht nachkommen könne, es müßte ihm erst von Obrigkeitswegen, die zu diesen Plätzen mehr Recht hätte, verboten werden. Worauf der Läufer dem Hirten mit einer Peitsche, die er bei sich trug, sechs Hiebe versetzte. Dann kam aber noch ein Bedienter des Herrn Buirette zu Pferde ganz unversehens in die Herde hineingesprengt, trieb sie auseinander und drohte dem Hirten, er werde ihn totschießen, was er auch, wie der Bericht meldet, ausgeführt hätte, wenn er nicht von dem Torschreiber abgehalten worden wäre. Das war dem Rat denn doch ein starkes Stück und er zeigte sich, obschon er es mit einem k. preußischen Residenten zu tun hatte, sehr entschieden und energisch. Zunächst wurden der Torschreiber, die Schildwache am Neuen Tor und alle, die den Handel mit angehört und gesehen, ins Verhör genommen. Dann ließ sich der Rat die Buirettischen Gartenakta und den wegen dieses Gartens errichteten Revers vorlegen und in Erwägung ziehen, wie in der Sache ferner zu verfahren und was diesfalls für eine nachdrucksame Ahndung vorzunehmen sei, da dieser Unfug gleich bei der Wacht vor sich gegangen, und ob nicht bei der ganzen Sachlage den Buirettischen der Verkauf des Gartens an einen Nürnberger Bürger aufzuerlegen sei. Inzwischen aber soll mit der Betreibung des Platzes fortgefahren und für den Fall der weiteren unbefugten Turbation dem Hirten von der Wache am Neuen Tor Beistand geleistet und vom Kriegsamt dazu die erforderliche Order erteilt werden […]“.
Der Konflikt zwischen dem Rat und Buirette zog sich bis 1740 hin, schließlich wies der Rat den Hirten an, er solle „mit dem Weiden um den Buirettischen Garten gute Vorsicht gebrauchen“.
Foto 2015, Theo Noll
Detailansicht mit Bürgerpalais an der Einmündung der heutigen Burgschmietstraße. Besitzer waren u. a. die Familie Blommart, später die Buirette von Oehlefeld
Zum kriegszerstörten Palais rechts (Vorkriegsnummerrung Neutorgraben 11) vgl. Vereinschronik, in: Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg. Jahresbericht über das sechsunddreißigste Vereinsjahr 1913, Nürnberg 1914, S. 8-9:
Ein Stich von J. A. Delsenbach von 1715 zeigt uns den alten Zustand des Hauses mit dem Garten, dessen Begrenzung durch eine Reihe zum Teil heute [1913!] noch erhaltener steinerner Figuren gebildet wird, Allegorisierungen der vier Jahreszeiten, sowie vier Putten, zu tanzenden Pärchen vereinigt. In einem der heute einen großen Teil dieses Gartengeländes einnehmenden drei hohen Wohnhäuser fand sich im Keller der Rest einer prachtvollen Fontäne, die gleichfalls auf dem Delsenbachschen Stich angedeutet ist und, vom Redner [der Architekt Friedrich August Nagel] renoviert, im verflossenen Frühjahr in einem Garten des Sebalder Burgfriedens zur Aufstellung kommen sollte. Sie stellt eine Sirene und einen Schwan dar, die sich zärtlich umarmen. Besitzer des Hauses und Gartens war um 1710 herum der Rat und Resident des Königs von Preußen in Nürnberg Isaak Buirette von Oehlefeld.
Ernst Mummenhoff: Das Findel- und Waisenhaus zu Nürnberg ( Teil 1 ), in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 21 ( 1915 ), S. 57-336, hier S. 58-59: […] es konnte doch auch einmal vorkommen, daß ein hochgestellter, von mehr moderner Empfindung angekränkelter Herr an dem Viehtreiben der Findel mit seinen Unzuträglichkeiten in unmittelbarster Nähe seines Hauses Anstoß nahm und es abgestellt wissen wollte. Das war der k. preußische Geheime Rat und Ministerresident v. Buirette, der im Eckhaus am Graben dem Neutor gegenüber wohnte. Als der Findelhirt auf dem Platze vor dem Hause im Jahre 1734 das Findelvieh weidete, wie es hier wie auch an anderen Plätzen um die Stadt in Übung war, kam der Läufer des Herrn Buirette hinzu und bedeutete ihm auf Befehl seines Herrn, er solle das Vieh von dessen Eigentum weiter treiben. Der Findelhirt erwiderte darauf, daß er für dieses Mal dem Befehl nicht nachkommen könne, es müßte ihm erst von Obrigkeitswegen, die zu diesen Plätzen mehr Recht hätte, verboten werden. Worauf der Läufer dem Hirten mit einer Peitsche, die er bei sich trug, sechs Hiebe versetzte. Dann kam aber noch ein Bedienter des Herrn Buirette zu Pferde ganz unversehens in die Herde hineingesprengt, trieb sie auseinander und drohte dem Hirten, er werde ihn totschießen, was er auch, wie der Bericht meldet, ausgeführt hätte, wenn er nicht von dem Torschreiber abgehalten worden wäre. Das war dem Rat denn doch ein starkes Stück und er zeigte sich, obschon er es mit einem k. preußischen Residenten zu tun hatte, sehr entschieden und energisch. Zunächst wurden der Torschreiber, die Schildwache am Neuen Tor und alle, die den Handel mit angehört und gesehen, ins Verhör genommen. Dann ließ sich der Rat die Buirettischen Gartenakta und den wegen dieses Gartens errichteten Revers vorlegen und in Erwägung ziehen, wie in der Sache ferner zu verfahren und was diesfalls für eine nachdrucksame Ahndung vorzunehmen sei, da dieser Unfug gleich bei der Wacht vor sich gegangen, und ob nicht bei der ganzen Sachlage den Buirettischen der Verkauf des Gartens an einen Nürnberger Bürger aufzuerlegen sei. Inzwischen aber soll mit der Betreibung des Platzes fortgefahren und für den Fall der weiteren unbefugten Turbation dem Hirten von der Wache am Neuen Tor Beistand geleistet und vom Kriegsamt dazu die erforderliche Order erteilt werden […]“.
Der Konflikt zwischen dem Rat und Buirette zog sich bis 1740 hin, schließlich wies der Rat den Hirten an, er solle „mit dem Weiden um den Buirettischen Garten gute Vorsicht gebrauchen“.
Foto 2015, Theo Noll
Detailansicht mit Bürgerpalais der Barockzeit und Garten. Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Gebäude soll Stuckaturen von Donato Polli besessen haben.
Zum kriegszerstörten Palais rechts (Vorkriegsnummerrung Neutorgraben 11) vgl. Vereinschronik, in: Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg. Jahresbericht über das sechsunddreißigste Vereinsjahr 1913, Nürnberg 1914, S. 8-9:
Ein Stich von J. A. Delsenbach von 1715 zeigt uns den alten Zustand des Hauses mit dem Garten, dessen Begrenzung durch eine Reihe zum Teil heute [1913!] noch erhaltener steinerner Figuren gebildet wird, Allegorisierungen der vier Jahreszeiten, sowie vier Putten, zu tanzenden Pärchen vereinigt. In einem der heute einen großen Teil dieses Gartengeländes einnehmenden drei hohen Wohnhäuser fand sich im Keller der Rest einer prachtvollen Fontäne, die gleichfalls auf dem Delsenbachschen Stich angedeutet ist und, vom Redner [der Architekt Friedrich August Nagel] renoviert, im verflossenen Frühjahr in einem Garten des Sebalder Burgfriedens zur Aufstellung kommen sollte. Sie stellt eine Sirene und einen Schwan dar, die sich zärtlich umarmen. Besitzer des Hauses und Gartens war um 1710 herum der Rat und Resident des Königs von Preußen in Nürnberg Isaak Buirette von Oehlefeld.
Ernst Mummenhoff: Das Findel- und Waisenhaus zu Nürnberg ( Teil 1 ), in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 21 ( 1915 ), S. 57-336, hier S. 58-59: […] es konnte doch auch einmal vorkommen, daß ein hochgestellter, von mehr moderner Empfindung angekränkelter Herr an dem Viehtreiben der Findel mit seinen Unzuträglichkeiten in unmittelbarster Nähe seines Hauses Anstoß nahm und es abgestellt wissen wollte. Das war der k. preußische Geheime Rat und Ministerresident v. Buirette, der im Eckhaus am Graben dem Neutor gegenüber wohnte. Als der Findelhirt auf dem Platze vor dem Hause im Jahre 1734 das Findelvieh weidete, wie es hier wie auch an anderen Plätzen um die Stadt in Übung war, kam der Läufer des Herrn Buirette hinzu und bedeutete ihm auf Befehl seines Herrn, er solle das Vieh von dessen Eigentum weiter treiben. Der Findelhirt erwiderte darauf, daß er für dieses Mal dem Befehl nicht nachkommen könne, es müßte ihm erst von Obrigkeitswegen, die zu diesen Plätzen mehr Recht hätte, verboten werden. Worauf der Läufer dem Hirten mit einer Peitsche, die er bei sich trug, sechs Hiebe versetzte. Dann kam aber noch ein Bedienter des Herrn Buirette zu Pferde ganz unversehens in die Herde hineingesprengt, trieb sie auseinander und drohte dem Hirten, er werde ihn totschießen, was er auch, wie der Bericht meldet, ausgeführt hätte, wenn er nicht von dem Torschreiber abgehalten worden wäre. Das war dem Rat denn doch ein starkes Stück und er zeigte sich, obschon er es mit einem k. preußischen Residenten zu tun hatte, sehr entschieden und energisch. Zunächst wurden der Torschreiber, die Schildwache am Neuen Tor und alle, die den Handel mit angehört und gesehen, ins Verhör genommen. Dann ließ sich der Rat die Buirettischen Gartenakta und den wegen dieses Gartens errichteten Revers vorlegen und in Erwägung ziehen, wie in der Sache ferner zu verfahren und was diesfalls für eine nachdrucksame Ahndung vorzunehmen sei, da dieser Unfug gleich bei der Wacht vor sich gegangen, und ob nicht bei der ganzen Sachlage den Buirettischen der Verkauf des Gartens an einen Nürnberger Bürger aufzuerlegen sei. Inzwischen aber soll mit der Betreibung des Platzes fortgefahren und für den Fall der weiteren unbefugten Turbation dem Hirten von der Wache am Neuen Tor Beistand geleistet und vom Kriegsamt dazu die erforderliche Order erteilt werden […]“.
Der Konflikt zwischen dem Rat und Buirette zog sich bis 1740 hin, schließlich wies der Rat den Hirten an, er solle „mit dem Weiden um den Buirettischen Garten gute Vorsicht gebrauchen“.
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