Veit
Wirsberger (Wirsperger, Wierszperger, Wyrsperger)

Bildhauer, Bildschnitzer

geb. Wirsberg / Oberfranken, 1468 ?

gest. nach 1534

∞ I) Elsbeth, ein Sohn Sebald; II) Margaretha, Tochter des Hans Traut, Maler.

Der Familienname wurde vom Geburtsort abgeleitet. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. Das Formenrepertoire, insbesondere der monumentalen vierfigurigen Kreuzigungsgruppe in St. Klara, die ein Stich J.A. Delsenbachs zu Beginn des 18. Jahrhunderts über dem Chorbogen zeigt, weist auf seine Schulung in Ulm hin. Anfang 1493 wurde er Bürger in Nürnberg. 1499 arbeitete er für die Kilianskirche in Windsheim. Zusammen mit dem Maler Hans Beheim fertigte er 1511 den Gutenstettener Altar. 1513 zahlte ihm Anton Kress 17 fl. für eine lebensgroße Paulusfigur aus Stein sowie ein Bildwerk des hl. Antonius, die für die Lorenzkirche bestimmt waren. 1499 erwarb Wirsberger von der Stadt ein Haus in der Judengasse (Wunderburggasse 8), das er 1507 für 310 fl. verkaufte. 1507 (eingetragen am 7.9.1509) kaufte er um 370 fl. rh. das Pilatushaus beim Tiergärtnertor (Obere Schmiedgasse 66), das er 1530 für 500 fl. rh. wieder verkaufte.

Werke: GUTENSTETTEN, ev. Pfarrkirche: Skulpturen. KATZWANG, ev. Pfarrkirche: 3 m hohes Kruzifix aus Buchenholz; Sakramentshaus, das er 1518 zusammen mit dem Steinmetzmeister Conrad Beheim für 60 fl. lieferte (Notiz im Pfarrarchiv). NÜRNBERG, Lorenzkirche, Hl. Paulus, 1513; Klarakirche, Kreuzigungsgruppe, um 1500; WV s. Th.-B.

Lit.: Thieme-Becker; E. Frank: Leben und Werk des Bildhauers Veit Wirsberger, Schwabach 1977; FS zur Einweihung der neuen Orgel in der St. Kilians-Kirche Bad Windsheim, 1986, S. 4; Dehio, Bayern I: Franken, S. 416; Bacigalupo, 1987; Roller, 1999, S. 44; Stadtlexikon 2000; Kohn, NHb Sebald.

Ausst.: Verborgene Schönheit, Spätgotische Schätze aus der Klarakirche in Nürnberg, GNM 2007.

Frank Matthias Kammel

(zitiert aus Nürnberger Künstlerlexikon / Herausgegeben von Manfred H. Grieb)


Stil: Spätgotik

Zeit: 15. Jh.