geb. Nürnberg, um 1455
begr. Nürnberg, 21. Jan 1509
Als Bildhauer und Steinmetz der deutschen Spätgotik zählte Adam Kraft zu den bedeutendsten Vertretern dieser Epoche. Sein Werk ist als eines ihrer Höhepunkte zu sehen.
Unterschiedlichste Aufgaben prägten seinen Werdegang: zum einen waren es vollplastische und figürliche Darstellungen in Hochrelief, zum anderen wurde er mit dem Entwurf und der Realisierung von Mikroarchitekturen betraut, die höchste Virtuosität erlangten. Dazu kam die Herstellung komplexer Maßwerkbrüstungen in Arkadenhöfen von Patrizierhäusern. Als architektonische Aufgabe gestaltete er in seinem letzten Lebensjahr den Giebel des Michaelchores an der Frauenkirche in damals hochmoderner Formensprache um.
In der Mehrzahl sind Krafts Werke religiösen Inhalts (und typologisch verschieden wie Stelen, Epitaphe, vollrunde Figurengruppen wie die Gekreuzigten - heute im Hl.-Geist-Spital).
Er erledigte jedoch auch profane Aufträge wie Reliefs an öffentlichen Bauten: Mauthalle, Kaiserstallung, Stadtwaage, und Bürgerhausinnenhöfen.
Sein Arbeitsmaterial waren Natursteine. Bei der diffizilen Verbindung von Werkstücken wie z.B. den hornförmigen Fialen des Sakramentshausgesprenges in St. Lorenz, nahm er Draht zu Hilfe.
Dr. Pablo de la Riestra
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Eine mögliche Arbeit von Adam Kraft könnte auch die von Peter Hurrer gestiftete
Kreuzigungsgruppe von 1490 gewesen sein.
Stil: Spätgotik