Veit
Dümpel

Bildhauer

geb. Altenstein bei Ebern/ Ofr.

begr. Nürnberg, 27. Apr 1633

Veit Dümpel war der Sohn von Georg Dümpel, Bildhauer zu Altenstein, der am 20.12.1617 bestattet wurde und laut Totenbuch damals 71 Jahre alt war; seine Witwe Catharina starb am 6.6.1623. Auch Veits Bruder Georg d.J. war Bildhauer.

Veit Dümpel ∞ I) 25.4.1621 Anna Maria († auswärts, am 29.10.1624 im Ratstotenbuch eingetragen), Tochter des Hans Werner, Bildhauer; II) 7.1.1627 Kunigunde Buber, mind. zwei Kinder.

1616 erstmals in Nürnberg erwähnt. Schüler und Mit­arbeiter seines späteren
Schwiegervaters Hans Werner, von dem er vermutlich die Werkstatt nach dessen Tod übernahm. Am 23.5.1621 erhielt er das Bürgerrecht, wobei er ein Vermögen von 800 fl. angab.

Für sein Hauptwerk, den Bernhardusaltar in Ebrach, erhielt er 1625/26 für sich, zwei Gesellen und zwei Lehrjungen den Betrag von 1500 fl. ausbezahlt. 1622 ergänzte er beschädigte Figuren am mittl. Portal des Nürnberger Rathauses.

Ebenfalls 1622 arbeitete er zusammen mit dem Bildhauer Hans Abbeck an einem Holzportal, das sog. „Türgericht“, welches sich ursprünglich in der „Regimentsstube“ befand, späteres Trauzimmer; der Rat zahlte dafür 300 fl. sowie 3 fl. Trinkgeld und einen Taler für das Firnissen. 1628 war er in Coburg tätig, wo er das Standbild des Herzogs Johann Kasimir an der Ecke des Gymnasiums fertigte.
1624 ist für Dümpel die Grasersgasse als Adresse überliefert, in der er bis zum Schluss wohnte.
Werke:
AHORN b. Coburg, Ev, Pfarrkirche: Prachtgrabmal des Wilhelm von Streitberg und seiner ersten Frau Anna (zusammen mit Hans Werner).
EBRACH, Abteikirche: Bernhardusaltar, 1624-26.
NÜRNBERG, Rathaus: Portal zur früheren Regimentsstube, um 1622 (zusammen mit Hans Heinrich Abbeck). Weitere Werke s. GNM M, 1909, S. 142-144 u. Sitzmann, 1983.

MuS: NÜRNBERG, GNM: Alabasterskulptur am Prunkbett der Familie Scheurl (zus. mit Hans Werner).

Lit.: AKL; Thieme-Becker; Leo Bruhns: Würzburger Bildhauer 1540-1656, 1923, S. 376-383; Ernst Zapf: Georg Dümpel, Steinmetz zu Altenstein. Ein Bildhauer der Hochrenaissanceplastik und seine Meistermarkt, in: Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1, 1956, S. 224-231; Barock, 1962; Iris Ch. Visosky: Der St. Bernhards-Altar in Ebrach, in: Heimat Bamberger Land 2, 1990, S. 49-55, Restaurierungsbericht, S. 56-58; Annette Faber, in: Hortulus floridus Bam­bergensis, Studien zur Fränkischen Kunst- und Kulturgeschichte, FS Renate Baumgärtl-Fleischmann, Petersberg 2004, S. 307.


Stil: Frühbarock, Spätrenaissance

Zeit: 17. Jh.