Ottilie
Mayer

verheiratet mit:

I) Heinz Mayer, Wirt, Metzger († 14.4.1507);

II) Jörg Regenfuß, Handelsmann und Wirt „Zum goldenen Rad“, ehem. Karolinenstraße 43 (L. 389).

Am 29.10. 1507 einigte sich Witwe Ottilie Mayer mit Hans und Lorenz Mayer wegen Bergwerksanteilen in Villach, auf welche die zwei letzteren keinen Anspruch mehr erhoben. Sie stiftete 1510 den Annen-Altar in St. Lorenz sowie die dazugehörige Ausstattung an Meßgeräten und eine Pfründe von 40 fl. p.a. für einen Priester. Zu diesem Zweck legte sie 1200 fl. bei der städt. Losungkasse an, aus den jährlich anfallenden Zinsen wurde die Pfründe bezahlt.

1518 erwarb sie ein Haus am Lorenzer Platz 13, das als Pfründhaus diente. Außerdem gab die Stifterin ein Retabel mit einer geschnitzten Anna Selbdritt in Auftrag, dessen Flügel Hans von Kulmbach bemalte. Die Predella ist 1510 datiert, die Flügel mit HK 1523 (Hans von Kulmbach starb aber schon 1522). Der Schrein und Teile der Altarflügel befinden sich noch in der Lorenzkirche, weitere in der BStGSM.

1508 kaufte Ottilie Mayer für 100 fl. rh. das Anwesen Karolinenstraße 27, auf dem ein Eigenzins von 4 fl. und 10 lb. alt ruhte (entsprach einer Hypothek von etwas mehr als 80 fl.).

Lit.: Hilpert, 1827, S. 7f.; KDM Nürnberg, 1977, S. 102; Schleif, 1990, S. 88f.; Stolz 1993; Kohn, NHb Lorenz. Ausst.: 1987/4.

(zitiert aus dem Nürnberger Künstlerlexikon, Herausgegeben von Manfred H. Grieb)